IHK-Konjunkturindex legt zu – Fachkräftemangel bleibt Risiko
Unter sehr positiven Vorzeichen gehen die Unternehmen in Südostoberbayern in den Jahresendspurt. Das zeigt der aktuelle IHK-Konjunkturindex, dessen Wert von 130 Punkten gegenüber dem Frühjahr um zwei Punkte zugelegt hat, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um vier Punkte.
Im Rahmen der Konjunkturumfrage im Herbst hat die IHK für München und Oberbayern das Stimmungsbild der Unternehmen in den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn und Traunstein sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim erfasst.
„Die Stimmung bei den südostoberbayerischen Unternehmen könnte nicht besser sein. Ganze 59 Prozent der Unternehmer bezeichnen ihre Lage als „gut“ – ein neuer Rekordwert und sieben Prozentpunkte mehr als im bayerischen Durchschnitt“, kommentiert IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Nur fünf Prozent hingegen schätzen die Geschäftslage als „schlecht“ ein.
Die Aussichten für die kommenden zwölf Monate bleiben grundsätzlich günstig. Die Mehrheit geht von einer stabilen Entwicklung aus und 23 Prozent von einer weiteren Verbesserung. Damit sind die Erwartungen jedoch nicht mehr ganz so optimistisch wie im Frühjahr. Per Saldo sind sie von 15 auf neun Punkte gesunken.
Bei Investitionen und Beschäftigung bleiben die Betriebe ebenfalls auf Wachstums-kurs, wenn auch hier etwas weniger als es im Frühjahr.
Zwei Aspekte dominieren derzeit die Geschäftsentwicklung: 54 Prozent der Unternehmer sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiko. „Besonders kritisch für die Region sind die immer noch bestehenden Grenzkontrollen. Die Wirtschaft braucht einen freizügigen Personen- und Warenverkehr – und keine zusätzlichen Hürden“, erklärt Driessen.
Andere verunsichernde Elemente sind die Geldpolitik der EZB, die hohe Steuerbelastung sowie internationale Spannungen wie in der Türkei, Russland oder durch das Brexit-Votum. Der zweite Aspekt ist das Dauerthema Fachkräftemangel. Zwar ist die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen jahreszeitlich bedingt leicht gesunken, der Fachkräftemangel hat jedoch zugenommen. „Im Saldo planen vier Prozent der Betriebe weitere Einstellungen – ob sie die Fachkräfte finden, ist aber fraglich. Schließlich sieht jedes zweite Unternehmen in Südostoberbayern im leergefegten Arbeitsmarkt ein Risiko für die Geschäftsentwicklung“, erläutert der IHK-Chef. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch acht Prozentpunkte niedriger.