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Mittelschüler müssen sich mehr bemühen!

Nichts ist unmöglich – Unterstützung durch Berufseinstiegsbegleitung

Der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, hat besorgt auf die Analyse des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) reagiert, wonach Mittelschüler bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz deutlich benachteiligt sind. In der Studie heißt es, dass fast zwei von drei Ausbildungsplätzen Jugendlichen mit einem Hauptschulabschluss von vornherein verwehrt sind. Für unsere Region trifft das nicht zu, beruhigt die Rosenheimer Agentur für Arbeit: „In Stadt und Landkreis Rosenheim ist der Einstieg der Mittelschüler in eine Lehrstelle – je nach Berufswunsch und dem zu erwartenden Schulabschluss – schon mit größeren Anstrengungen verbunden, es ist jedoch nicht unmöglich“, so Pressesprecherin Katharina Kristen, „Unterstützung gibt es durch die Berufseinstiegsbegleitung.“

Da in unserer Region viele Klein- und Mittelbetriebe angesiedelt sind, haben es Jugendliche mit Quali etwas leichter, denn vor allem im Handwerk wird der Abschluss von den Arbeitgebern geschätzt. Sie wissen längst, dass nicht die Schulnoten entscheidend sind für die spätere Karriere sondern die persönliche Motivation, die Zielstrebigkeit, der Fleiß und vor allem die Freude an der Arbeit.

Trotzdem stehen bei vielen Eltern die Schulnoten nach wie vor im Vordergrund. Neben der gesellschaftlichen Veränderung (Streben nach höheren Schulabschlüssen) spielen auch die gestiegenen Anforderungen mancher Ausbildungsberufe eine wichtige Rolle. Arbeitgeber besetzen ihre offenen Lehrstellen nicht um jeden Preis, sondern nur, wenn sie glauben, dass der Jugendliche die Berufsschule auch schaffen kann und er/sie nicht wegen Überforderung vorher aufgibt. Für den Hauptschulabgänger ist deshalb eine realistische Einschätzung der beruflichen Anforderungen und der eigenen Fähigkeiten entscheidend, um Überforderung als auch Unterforderung zu vermeiden.

Berufsberatung hilft

Wer sich unsicher ist, ob der angestrebte Beruf für ihn der richtige ist, der sollte sich unbedingt bei der Berufsberatung informieren. Sie hilft bei allen Fragen zum Berufseinstieg und kann einen realistischen Blick auf die regionalen Ausbildungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der Interessen und Neigungen des Jugendlichen geben.

„Dazu haben wir extra Fachdienste (Ärztlicher Dienst und Psychologischer Dienst) zur Eignungsabklärung im Haus,“ so die Pressesprecherin der Rosenheimer Agentur für Arbeit, „Eine Anmeldung zur Berufsberatung ist unter der kostenfreien Hotline 0 8 00/ 4 55 55 00 möglich, sowie online unter www.arbeitsagentur.de => Bürgerinnen und Bürger => Ausbildung => Anmeldebogen, oder per E-Mail an Rosenheim.berufsberatung@arbeitsagentur.de möglich.

Assistierte Ausbildung

Auch wenn die Ausbildungsstelle gefunden ist, lässt die Agentur für Arbeit den Azubi nicht allein. Er kann mit ausbildungsbegleitenden Hilfen (eine Art Nachhilfeunterricht) die Anforderungen der Berufsschule meistern und ab Herbst wird in Rosenheim auch die „Assistierte Ausbildung“ angeboten. Bei diesem Instrument wird nicht nur der Jugendliche sondern auch der Ausbildungsbetrieb unterstützt.

Jacob Grau, stellvertretender Leiter der Rosenheimer Agentur für Arbeit aus Rosenheim bestätigt: „Der Ausbildungsstellenmarkt ist gut und die Jugendlichen haben beste Chancen eine betriebliche Ausbildungsstelle zu bekommen. Die Palette der angebotenen Berufe ist sehr vielseitig und reicht von A-Z. Ich möchte beispielhaft nur ein paar heraus greifen (es gilt jeweils auch die weibliche Form): Industriemechaniker, Kfz-Mechatroniker, Elektroniker, Koch, Anlagenmechaniker für Sanitär/Heizung/Klima, Kaufmann im Einzelhandel (mit einer großen Branchenvielfalt), aber auch Fachverkäufer im Lebensmittelbereich, Hotel- und Restaurantfachmann, Steuerfachangestellte, medizinische Fachangestellte, und.. und.. und…“

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