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Anmaßend grenzenlos
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Anmaßend grenzenlos

Rosenheimer Starkbierfest eröffnet – Festbetrieb noch bis zum Sonntag, 18. März

Wenn einem die andauernde Streiterei um eine Koalition, benannt nach den Landesfarben der Karibikinsel, und so manches andere im politischen und gesellschaftlichen Leben mal richtig auf den Wecker geht – warum nicht einfach auswandern auf das paradiesisch anmutende Jamaika?
Das war die Idee von Fastenredner Peter Kirmair, der wie gewohnt die Eröffnung des Rosenheimer Starkbierfestes in der Inntalhalle mit seinen feinen und nur manchmal wohldosiert gemeinen Anmerkungen zur regionalen und überregionalen Politik vornahm. Und das in „gewohnt anmaßender Grenzenlosigkeit“, wie er nicht ohne Stolz anmerkte.
Doch so ganz allein auf der Insel sein, das wollte der im passenden Bermudashort- und Hawaii-Hemd-Outfit daherkommende Kirmair nun doch nicht. Und so suchte er sich seine Mitfahrer aus der großen Schar der Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur aus und erwog das Für und Wider. Und kam dadurch nebenbei natürlich auf die Aufreger des Jahres zu sprechen und gab kleine Tipps, wie alles noch etwas besser funktionieren könnte. Zum Beispiel in der allgegenwärtigen Diskussion um das Rosenheimer Eisstadion.

Um dem Flächenfraß entgegenzuwirken, wäre es doch eine famose Idee, den verzweifelt gesuchten Platz für die benötigte zweite Eisfläche in einer doppelstöckigen Lösung zu finden. Warum darauf wohl noch niemand gekommen ist?

Selbst in die Hand wollte Kirmair das Problem der mangelnden Geburtshilfeeinrichtungen im Raum Bad Aibling machen: Mit seiner mobilen Geburtshilfe im Kleintransporter könne er der Gefahr entgegenwirken, dass die kleinen Aiblinger künftig in Wasserburg geboren werden müssten.
Natürlich vergaß er nicht, auf die dem Normalbürger manchmal etwas seltsam wirkende Handhabung der zahlreichen Straßenbaustellen in Rosenheim einfühlsam einzugehen und festzustellen: „Hauptsach, es ist alles gut koordiniert“.

Die Kandidatensuche für die Nachfolge der „im Auslaufmodus“ befindlichen Rosenheimer Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, war natürlich Thema, ebenso die „MeToo“-Debatte, die Kirmair zum Anlass nahm, lieber keine Frauen auf seine Insel mitzunehmen, zu gefährlich sei ihm das derzeit. Typisch sei die Debatte für eine Zeit, in der es nur noch Schwarz oder Weiß gebe, aber keine Zwischentöne mehr.

Einen ernst gemeinten Tipp gab er den anwesenden Lokalpolitikern noch mit auf den Weg: Den Wünschen und Anliegen der Wähler mit Ignoranz zu begegnen treibe sie den Gegnern in die Arme.
Eine Premiere war die Salvator-Rede für den neuen Auerbräu-Geschäftsführer Tilo Ruttmann, der in der Begrüßung den mit lang anhaltendem Applaus bedachten scheidenden Geschäftsführer Ferdinand Steinacher würdigte. Ruttmann lobte die gute Zusammenarbeit bei der Übergabe und dankte Steinacher für seine Arbeit. Ruttmann selbst bezieht seine Erfahrung unter anderem aus den letzten elf Jahren, in denen er die Weißbierbrauerei Hopf in Miesbach führte.

Das Rosenheimer Starkbierfest läuft noch bis zum Sonntag, 18. März, jeweils von Donnerstag bis Samstag ab 18 Uhr und sonntags ab 10 Uhr bis 15 Uhr. Auf dem umfangreichen Programm stehen noch Höhepunkte wie die Auftritte der „Topsis“ am Freitag, 9. März, der boarisch-fetzig-rockigen „D‘Moosner“ am Samstag, 10. März, von Roland Hefter mit seinen „Isarriders“ am Donnerstag, 15. März, 20 Uhr, der „Karolinenfelder“ am Freitag, 16. März, Gaudi mit „14 Hoibe“ am Samstag, 17. März, und dem abschließenden Frühschoppen mit der Aiblinger Bigband am Sonntag, 18. März.
Infos gibt es auch unter www.inntalhalle.eu.

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