Inklusion in der Praxis – Das Café im Klinikum
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Inklusion in der Praxis – Das Café im Klinikum

Mithelfen möglich: mehrere Arbeitsmöglichkeiten für erwerbsunfähige Menschen

Das Café im RoMed-Klinikum der Stadt Rosenheim ist ein beliebter Treffpunkt für Besucher, Patienten und Mitarbeitende des Krankenhauses. Die Gäste können selbstgebackene Kuchen und Torten, verschiedene Kaffeespezialitäten, Brotzeiten und warme Mittagessen genießen – gekocht und gebacken, serviert, kassiert, bedient, gespült und aufgeräumt wird überwiegend von Mitarbeitenden mit besonderen Bedürfnissen.

Von Anfang an war es Ziel, Menschen mit Handicaps eine Möglichkeit zu geben, am Arbeitsleben teilzuhaben. Im Café im Klinikum werden Menschen die erwerbseingeschränkt sind, je nach körperlicher und seelischer Verfassung, nach Begabung und Interesse, verschiedene Stellen angeboten, im sogenannten Zuverdienst zur Erwerbsunfähigkeitsrente. Möglich wird dies durch besonders geschulte und erfahrene Anleiter aus Gastronomie und Verkauf, die die Mitarbeitenden im Arbeitsalltag vor Ort begleiten und unterstützen.
Das Arbeitsangebot richtet sich insbesondere an Menschen mit einer seelischen, körperlichen, geistigen oder Mehrfachbehinderung gem. § 53 SGB XII, die wegen der Art und Schwere ihrer Behinderung dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht, oder noch nicht zur Verfügung stehen.
Chronisch psychisch kranke Menschen, die aufgrund der Chronizität und der Schwere der Behinderung den Anforderungen eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatzes nicht gewachsen sind.
Menschen mit Behinderungen, die ergänzend zu ambulanten Leistungen eine Tagesstruktur benötigen.

Alle Mitarbeitenden im Café im Klinikum können ihre Arbeitsbedingungen ein gutes Stück weit mitgestalten. Da das Café an sieben Tagen die Woche geöffnet ist, können die Mitarbeitenden ihre Einsatztage entsprechend ihrer Bedürfnisse wählen.
Arbeit ist sowohl für psychisch erkrankte Menschen als auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder geistiger Behinderung von essentieller Bedeutung, um am sozialen Leben teilhaben zu können. Arbeit beinhaltet wichtige soziale Funktionen wie die Fähigkeit, auf andere einzugehen und eine unabhängige und gleichgestellte Position in sozialen Beziehungen einzunehmen. Arbeit ermöglicht gesellschaftliche Integration, schafft soziale Beziehungen, prägt und steigert das Selbstwertgefühl, schafft Tagesstruktur. Zugleich können Fertigkeiten entwickelt werden, mit deren Hilfe die primären Behinderungen gelindert werden können.
Im Café begegnen sich Menschen mit und ohne psychischen Beeinträchtigungen. Jeder Mitarbeitende trägt dazu bei, Motivation, Harmonie und Ausgewogenheit innerhalb der Kollegen zu schaffen. Dass diese Aufgabe gut gelingen kann, zeigt die geringe Fluktuation des Personals im Café: viele Mitarbeitende sind schon seit Jahren im Café tätig.

Für weitere Fragen zum Integrationsbetrieb Café im Klinikum stehen Christian Seifert und seine Kollegen unter Telefon 0 80 31/ 3 04 16 02 zur Verfügung.

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