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Zukunftsvisionen im Mittelpunkt
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Zukunftsvisionen im Mittelpunkt

Interessengemeinschaft Aicherpark

Zukunftsvisionen und die aktuelle Verkehrssituation in Rosenheim und Kolbermoor standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Aicherpark.

Rosenheimer Hochschulstudenten/Innen haben im Rahmen ihrer Semester-Arbeit eine Umfrage unter den Passanten am Aicherpark gestartet, um zu erfahren, was ihnen dort gefällt und was nicht. Aus den Ergebnissen wurden danach Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet. Einige stießen bei der Versammlung sofort auf offene Ohren.

Den Unternehmern des Aicherparks stehen harte Wochen und Monate bevor. Die Bautätigkeiten für die Westtangente betreffen in diesem Jahr vor allem ihr Gebiet. „Ich habe schon etwas Angst, was da auf uns zukommt. Es wäre für mein Unternehmen verheerend, wenn uns die Lastwagen nicht mehr mit Ware beliefern könnten“, meinte eine Geschäftsinhaberin vor Beginn der gut besuchten Versammlung im Besprechungsraum der Firma „Farben Hoegner“.

Doch Baurat Matthias Geitz vom Staatlichen Bauamt gelang mit seiner Information über die kommenden Bauphasen, viele dieser Ängste einzudämmen. Die Zufahrten zu den einzelnen Unternehmen bleiben seinen Ausführungen nach erhalten. Hans Schussmann, Projektmanager des Aicherparks, war sogar voll des Lobes für die Arbeit des Bauamtes: „Die Terminpläne sind vorbildlich, die Zusammenarbeit gut.“
Durch die Anbindung an die Westtangente entstehen für das Gewerbegebiet sogar viele Vorteile. Besonders hofft Hans Schussmann auf den geplanten zusätzlichen Haltepunkt der Bahn vor Ort.

„Wir wären glücklich, wenn sich dieser bis zum Jahr 2018 realisieren lässt“, meinte er. Peter Kloo sah dieses anvisierte Ziel eher skeptisch. „Bei der Bahn dauert meistens alles länger“.
Der Kolbermoorer Bürgermeister stellte den Mitgliedern der Interessengemeinschaft die aktuellen Entwicklungen in seiner Stadt vor. Dazu zählt die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum. Wichtiges Thema in Kolbermoor bleibt aber auch der Verkehr. Jüngst wurde die Mangfallbrücke abgerissen. „Das dadurch befürchtete Chaos hält sich aber zum Glück in Grenzen“, informierte er. Generell bedeute der zunehmende Straßenverkehr aber für die gesamte Region eine Riesenherausforderung. Peter Kloo forderte darum auch ein Umdenken in der Gesellschaft: „Wenn der Verkehr wegfallen würde, denn es nicht unbedingt braucht, wäre genügend Platz da für den Verkehr, den es tatsächlich braucht.“
Zukunftsvisionen haben vier Studentinnen der Hochschule Rosenheim für das Einkaufsgebiet Aicherpark erarbeitet. Die vergangene Weihnachtszeit haben sie dazu genutzt, um bei Glühwein und Plätzchen Passanten vor Ort zu befragen. 140 Interviews wurden schließlich ausgewertet. Positiv für die Geschäftsleute des Aicherparks: 76 Prozent der Befragten zeigten sich mit dem Angebot an Einkaufsmöglichkeiten in diesem Gebiet sehr zufrieden.

Aber es gab auch einige Punkte zu bemängeln. „Diese betrafen vor allem das Ambiente“, informierte Professorin Dr. Brigitte Kölzer, die die Seminararbeit betreut hat. „Kühl und trist“, „Hinterhofcharakter“ und „langweilig und unmodern“ lauteten einige Kommentare. Für den Aicherpark bedeutet das: „Die Verweildauer der Passanten dort ist eher kurz. Im Vordergrund steht der gezielte Einkauf.“
Die Studentinnen haben aber auch schon einige Ideen erarbeitet, wie man diese Situation ändern könnte. Sie denken an bunte Fassaden, Lichtinstallationen bei den Geschäften und Laternen in den Bäumen. Belebung erhoffen sie sich außerdem durch regelmäßig stattfindende Aktionen in diesem Gebiet. Gut gefallen würde den jungen Damen beispielsweise eine Fanmeile während der Fußball-Europameisterschaft. Außerdem könnten sie sich ein Sommerfest und eine kleine Parkanlage zum Entspannen und Verweilen vorstellen. Auf das Dach des „TK-Maxx“ haben sie in ihrer Vision ein Cafè geplant. „Durchaus vorstellbar“, waren sich einige der Mitglieder der Interessengemeinschaft dazu nach diesen Ausführungen einig. Karin Wunsam

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