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Viele Aufgaben für zukünftigen Landschaftspflegeverband

Rosenheimer Kreistag spricht sich für dessen Gründung aus

Die geplante Gründung eines Landschaftspflegeverbandes im Landkreis Rosenheim wird vom Rosenheimer Kreistag unterstützt. Nachdem schon der Umweltausschuss und der Kreisausschuss ein positives Votum abgaben, stimmte nun auch der Kreistag für dieses Vorhaben. Wichtigste Aufgabe des Vereins soll die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sein.

Im Detail bedeutet das Arten- und Biotopschutz, Heckenpflege, Beweidung, Mahd von Feucht- und Streuwiesen sowie Magerrasen, Freistellung von Magerrasen auf Almen, Streuobstpflege sowie Pflanzungen. Zudem betreut der Verband Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und organisiert das Management in Schutzgebieten.

Derzeit sind überwiegend der Landkreis Rosenheim, in Einzelfällen auch Gemeinden Träger der Pflege- und Artenschutzmaßnahmen. Das Gesamtvolumen liegt bei etwa 700 000 Euro im Jahr. Circa 80 Prozent davon sind staatliche Fördergelder, die verbleibende Summe von rund 140 000 Euro übernimmt der Landkreis. Die Maßnahmen wurden hauptsächlich über die Maschinenringe Rosenheim e.V. und Aibling-Miesbach-München e.V. sowie durch örtliche Landwirte umgesetzt.

In den vergangenen Jahren wurden die Vergabebestimmungen für öffentliche Auftraggeber immer weiter verschärft. Dadurch war es kommunalen Trägern wie dem Landkreis Rosenheim nicht mehr möglich, örtliche Landwirte oder Maschinenringe direkt zu beauftragen. Stattdessen müssen seitdem Vergabeverfahren durchgeführt werden, was die Abwicklung der Landschaftspflege erheblich erschwert. Hier punktet der Landschaftspflegeverband, weil er als privater Träger nicht in dem Maße an die strengen Bestimmungen der bayerischen Haushaltsordnung gebunden ist.

Der wesentlich geringere bürokratische Aufwand ist aber nicht die einzige Perspektive, die ein Landschaftspflegeverband bieten kann. Erwartet wird zudem, dass er als Kommunikationsplattform für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kommunen, Land- und Forstwirtschaft und Naturschutz sorgt. Der Verband hat wesentlich weitergehende Fördermöglichkeiten als die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt, was vor allem den Landwirten zugute kommen kann.
Seit 2015 wird im Landkreis Rosenheim über die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes diskutiert.

Daran beteiligt sind die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aller Gemeinden, die beiden Maschinenringe, der Bayerische Bauernverband, der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern, der Zweckverband zur Unterhaltung von Gewässern III. Ordnung, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz, Vertreter von Jägern und Fischern sowie Behörden und Gemeinderäte.

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