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Viel los bei Jubiläums-Biennale
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Viel los bei Jubiläums-Biennale

Drei Tage Programm mit internationalen Gästen

Alle zwei Jahre ist Kolbermoor ein Mekka für Schmiede aus der ganzen Welt. Vom 31. Juli bis 3. August ist es wieder so weit. Über 100 aktive Schmiede werden wieder zur BIENNALE der Schmiede kommen, wo sie ein vielfältiges Vorführungs- und Vortragsprogramm für Metallgestalter erwartet. Gastland bei der X. Biennale ist das Nachbarland Tschechien. Seit Anfang Juni steht als Vorbote der Biennale eine Ausstellung tschechischer Künstler im Rathaus. Sie ist auch während der Biennale einer der Höhepunkte.
Das Programm in Kolbermoor kann sich auch dieses Jahr wieder sehen lassen. Am Donnerstagabend sind ab 18 Uhr die Schmiedefeuer in Betrieb und die BIENNALE wird eröffnet und es besteht eine erste Möglichkeit zum Gedankenaustausch. Am Freitag, 1. August, geht es aber sofort in die Vollen. Wieder einmal stehen die Kinder im Mittelpunkt, die gerne mal selber am Amboss aktiv sein wollen. Es stehen mehrere Meister als Betreuer zur Verfügung.
Während die Kinder recht geduldig warten können, bis sie dran sind, sind oft die Eltern die Ungeduldigen. Schmieden benötigt Zeit. Die Wartezeit wird bei der Biennale durch das „Ankleiden“ verkürzt. Jedes Kind bekommt eine passende Schmiede-Schürze, eine Schutzbrille, Schmiedehandschuhe und wenn nötig auch noch Ledergamaschen. Sicherheit ist vor allem beim Schmieden mit Kindern das erste Gebot.
Die Wartezeit für die Nachwuchsschmiede, die an den Amboss wollen, wird durch eine geheimnisvolle Schatztruhe verkürzt. In dieser Truhe befinden sich viele interessante Dinge aus der Welt der Schmiede, die es zu entdecken gilt und die fachkundig erklärt werden.
Wieder in Kolbermoor ist Volker Allexi mit seiner Schau-Gießerei. Ein anderer Höhepunkt ist sicher der Vortrag des Waffen- und Werkzeugschmiedes Reto Zürcher aus der Schweiz. Er bringt einen neuen Film „Wurmbunt – Die Suche nach der Schwertseele“ mit und wird dazu einen Vortrag zum Thema „Schwerter – Geschichte und Herstellung“ halten.
Helmut Brummer – Urgestein bei den Organisatoren der Biennale – wird mit Nachwuchs-Schmieden in zwei Etappen am Freitag und Samstag ein sogenanntes Hexengitter herstellen. Brummer: „Dieses historische Gitterwerk ist an und für sich kein Zauberwerk. Es erfordert allerdings Einfühlungsvermögen in die Schmiedearbeit und ganz präzises Arbeiten in der Gruppe“. Er wird mit sechs Jungschmieden daran Freitag und Samstagvormittag arbeiten.
Sicherlich sehr spannend wird der Vortrag von Tobbe Malm zum Projekt „Roses for Norway“. Viele europäische Schmiede kennen das Projekt und haben sich daran beteiligt. Er hat für die Opfer des Massakers auf der Insel Utoya und in Oslo im Juli 2011 die Gestaltung eines Denkmals angeregt. Für dieses Denkmal hat er die weltweite Schmiedegemeinschaft aufgerufen, Rosen zu schmieden und ihm zu senden. Hunderte haben sich beteiligt, über 1000 geschmiedete Rosen kamen aus allen Erdteilen.
Neben der üblichen Ausstellung, an der sich im Mareissaal alle Teilnehmer des Schmiedetreffens mit eigenen Ausstellungsstücken beteiligen können, wird mit Spannung auch eine Schau von Objekten aus der tschechischen Burg Helfstyn erwartet. Diese Ausstellung wird im Harrerhaus aufgebaut. Der Leiter des Burgmuseums, Jan Lauro, wird dazu einen Vortrag halten.
An allen drei Tagen steht der Schmiedeplatz mit insgesamt sechs Feuern und zwei Lufthämmern für freies Schmieden und besondere Demonstrationen allen Teilnehmern zur Verfügung. Beachtung findet seit Jahren die Schweizer Gruppe „IG Schmiede“, die auch diesmal wieder (Samstagvormittag) eine Märchen- oder Sage-Szene in Eisen formt.
Nach einer schöpferischen Pause ist auch die Trommler-Gruppe wieder dabei und wird sich am Samstag um 19 und 21.30 Uhr Gehör verschaffen. Parallel dazu ist das Nachtschmieden, bei dem die Feuer bis 23 Uhr an bleiben.
Der letzte Höhepunkt ist die große Versteigerung der Schmiedearbeiten, die vor Ort entstanden sind. Die Auktion beginnt am Sonntag um 11 Uhr.
Gastronomisch heißt das Motto „Bayerisch – Böhmisch“: Das bewährte Gastro-Team der BIENNALE hat neben bayerischen Klassikern auch ein böhmisches Gericht auf der Speisekarte.

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