Change-Experte Prof. Dr. Axel Koch spricht auf der „Langen Nacht der Weiterbildung“ in Rosenheim am 16. November
In immer schnellerem Tempo greifen Veränderungen um sich: Unternehmen müssen heute wandlungsfähig sein, um am Markt bestehen zu können. Aber was macht der Wandel mit den Menschen – wie kommen Sie damit zurecht, trotz komplexer Strukturen flexibel und leistungsbereit sein zu müssen? Eine Frage, die Prof. Dr. Axel Koch – Psychologe, Trainer, Dozent, Berater und Coach – in seinem Vortrag auf der „Langen Nacht der Weiterbildung“ am Freitag, 16. November, 16 bis 22 Uhr an der TH Rosenheim, aufgreift . Der Bad Feilnbacher veröffentlichte erst ein Buch darüber: „Change mich am Arsch – Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter und sich selbst kaputtverändern“ (Econ Verlag).
Wandel ist allgegenwärtig im Berufsleben. Wann schlägt die Freude über das Neue in Stress und vielleicht sogar in Frust um?
Jeder weiß, wie schwer es ist, eigene Silvestervorsätze umzusetzen. Mit einer einzigen Verhaltensänderung hat man meistens schon genug zu tun. Deshalb gilt: Damit es klappt, gilt es zu fokussieren und in kleinen, machbaren Schritten vorzugehen. Entscheidend sind eine hohe Motivation und ein starker Änderungswille sowie die Fähigkeit am Veränderungsziel dranzubleiben, selbst wenn es Rückschläge gibt.
Konzerne holen sich Berater, um den Wandel zu meistern. Wie kann ein Mittelständler sinnvoll vorgehen, wie ein kleinerer Betrieb?
Selbst wenn es nur einen Mitarbeiter gibt, ist die Ausgangsfrage für den Inhaber oder die Führungskräfte stets die Gleiche: Wie bringt man dem Mitarbeiter näher, warum eine Veränderung notwendig ist? Er muss den Sinn und den Grund verstehen, um überhaupt die Motivation für die Veränderung aufzubauen. Danach gilt es, gemeinsam mit den Mitarbeitern einen Umsetzungsfahrplan zu entwickeln. Zentrale Fragen sind: Wie soll die Veränderung ablaufen? Wer muss sich wie ändern? Was braucht es an Unterstützung? Und was ist der Nutzen der Veränderung?
Sie haben die „Transferstärke-Methode“ entwickelt. Wem nutzt sie, was ist die Kernaussage?
Die Kernaussage der Transferstärke-Methode ist, dass nur 20 Prozent der Beschäftigten transferstark sind. Das heißt, sie haben die notwendigen Einstellungen und Selbststeuerungsfertigkeiten, damit die Umsetzung von Veränderungszielen erfolgreich und nachhaltig funktioniert.
Es ist also ein Irrtum anzunehmen, dass jede Führungskraft oder jeder Mitarbeiter ein guter Umsetzer bei Veränderungsvorhaben ist. Ich muss daher bei jedem Menschen genau wissen, welche Veränderungsdosis gut umsetzbar ist und wie ich ihn am besten unterstützen kann. Die Transferstärke-Methode hilft dem Einzelnen, Veränderung besser hinzubekommen und zugleich die eigene Transferstärke zu steigern. Elisabeth Sennhenn