AWO-Kreisverband Rosenheim verleiht Ehrenmedaille
Zum 16. Mal fand beim AWO-Kreisverband Rosenheim die Verleihung der Ehrenmedaille statt. Ausgezeichnet wurden diesmal vier langjährige Mitglieder, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich im Dienst am Nächsten engagieren.
An der Verleihung im Mehrgenerationenhaus in Rosenheim nahmen neben zahlreichen Mitgliedern der Arbeiterwohlfahrt auch viele Politiker aus Stadt und Landkreis teil. Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte ein Ensemble der Musikschule Kolbermoor.
Für AWO-Kreisvorsitzenden Peter Kloo steht fest: Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt ist nicht vorstellbar“. Er werde aber zunehmend schwieriger Menschen dafür zu gewinnen. „Das hat sicherlich etwas mit der Veränderung in der Gesellschaft zu tun“, meinte er. Dass man ehrenamtliches Engagement trotz beruflichen und familiären Verpflichtungen leben kann, würden die Menschen beweisen, die mit der Ehrenmedaille des AWO-Kreisverbandes Rosenheim ausgezeichnet werden.
Die Wahl fiel heuer auf Marianne Reitberger, Anne Höffer von Loewenfeld, Horst Freiheit und Elke Flender-Back. Alle vier engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die AWO. Marianne Reitberger ist seit 1994 Mitglied beim Ortsverein Bruckmühl. Seit 2001 organisiert sie im Altenheim das monatliche Singen. 2009 übernahm sie das Amt der Beisitzerin im Ortsverein, betreut Kinderausflüge und engagiert sich als Helferin im Losstand und bei Festen und Veranstaltungen. „Sie ist immer da, wo Hilfe gebraucht wird“, sagte Peter Kloo in seiner Laudatio.
Anne Höffer von Loewenfeld ist seit über 34 Jahren Mitglied bei der AWO und seit 2009 Vorsitzende des Ortsvereins Wasserburg. 2016 organisierte sie den Umzug des Ortsvereins in die neuen Räumlichkeiten in das Cafesito im Bürgerbahnhof. Sie leitet den Seniorenclub und hat Projekte wie den PC- und Internetkurs ins Leben gerufen. „Sie sprüht vor Tatenkraft und Ideen“, so der Kreisvorsitzende.
Horst Freiheit wurde im Jahr 2007 Mitglied bei der AWO. Seit 2012 übt er beim Kreisverband ehrenamtlich die Funktion des Revisors aus. „Mit hoher Kompetenz und großem Engagement“ betonte Peter Kloo. Darüber stehe Horst Freiheit den Ortsvereinen als fachlicher Berater zur Verfügung und organisiere Seminare.
Elke Flender-Back ist seit 2008 AWO-Mitglied. Gleich zu Beginn wurde sie zur Vorsitzenden des Ortsvereins Prien gewählt. Zahlreiche bestehende Projekte, zum Beispiel die Begegnungsstätte, das Kindertheater und die Hilfen für den Haushalt, hat sie erfolgreich fortgeführt und weiter ausgebaut. Außerdem war sie 2014 beim Aufbau des AWO-Sozialkaufhauses in Prien beteiligt. „Ein Erfolgsprojekt“, so der Kreisvorsitzende.
Dank und Anerkennung für so großes ehrenamtliches Engagement kam von Christian Willwerth, Leiter Bürgerschaftliches Engagement vom AWO-Bezirksverband und Katrin Sonnenholzner, stellvertretende AWO-Landesvorsitzende. „Es ist grandios, was Menschen in ihrer Freizeit leisten“, sagte Willwerth. Sonnenholzner ist sich sicher, dass die Arbeit der AWO auch in Zukunft weiter nötig sein wird: „Die Schwere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf“. Von der Politik forderte sie mehr Unterstützung für das Ehrenamt.
Auch die stellvertretende Landrätin Alexandra Burgmaier sieht die Politik in der Pflicht. „Wenn ehrenamtlich so viel abgedeckt werden muss, stellt sich auch die Frage, wo die Politik versagt hat“, sagte sie in ihrem Grußwort. Es sei gefährlich, wenn die Politik ehrenamtliches Engagement fest einrechne: „Ehrenamt ist eine freiwillige Leistung und kann nicht fest eingefordert werden.“ Karin Wunsam