Verein „Pro Senioren“ bringt Thema „Demenz“ an die Schule
Die Zahl demenzkranker Menschen nimmt angesichts der demografischen Entwicklung zu. Dem Verein „Pro Senioren“ ist es deshalb wichtig, die Menschen über dieses Thema zu informieren. Als Träger des Projekts „Rosenheimer Weg gegen das Vergessen“ hat der Verein nun das Staatliche Schulamt mit ins Boot geholt, um über diesen Weg auch an die Jugend herantreten zu können. Daraufhin wurde an vier Rosenheimer Schulen das Thema „Demenz“ in den vergangenen Wochen konsequent in den Unterricht eingebaut.
Als Belohnung für dieses Engagement spendierte der Verein „Pro Senioren“ rund 200 Schülern und Lehrern eine Sonderfilmvorstellung im Citydome. Passend zum Thema wurde der Film „Honig im Kopf“ gezeigt. Für Inge Ilgenfritz, der Vorsitzenden des Vereins „Pro Senioren“, steht fest: „Auch die junge Generation kommt mit dem Thema Demenz in Berührung, wenn beispielsweise die Oma immer vergesslicher wird“. Aufklärung über diese Krankheit sei deshalb bereits bei Kindern und Jugendlichen wichtig, „damit sie lernen, mit einer solchen Situation umzugehen.“
Die Grund- und Mittelschulen in Aising, Fürstätt, Luitpoldpark und Westerndorf St. Peter haben sich genau dieses Ziel in den vergangenen Wochen auf die Fahne geschrieben. Die Bandbreite an Aktivitäten und Projekten war groß. Es wurden Altenheime besucht, Kunstwerke angefertigt und viele Gespräche innerhalb der Klassengemeinschaften geführt. Der Verein „Pro Arbeit“ hat den Schülern dafür kindgerechtes Unterrichtsmaterial zum Thema zur Verfügung gestellt. Dazu zählten auch Filme über Demenz. „Das waren bewegende Momente. Viele Schüler verließen sogar mit Tränen in den Augen ihr Klassenzimmer“, erzählt Gerhard Walch, Schulleiter der Grund- und Mittelschule Aising. Die Tragikkomödie „Honig im Kopf“ von Til Schweiger widmet sich ebenfalls dem schleichenden Vergessen, aber auf leichtfüßige Art. „Das ist ein gelungener Abschluss für unsere Projektwochen“, waren sich viele der betreuenden Lehrkräfte einig.
Die Schüler genossen den schulfreien Vormittag im Kino sichtlich. Nach der Filmvorführung zeigten sich aber viele auch nachdenklich. „Das ist eine schlimme Krankheit und sie kann jeden von uns irgendwann treffen“, so eine 16-Jährige. Für ihre Freundin aber trotzdem kein Grund zur Angst: „Ich verstehe diese Krankheit jetzt besser und weiß auch, dass das Leben damit immer noch lebenswert sein kann.“ wu