Folge 3 der Theaterserie in der Vetternwirtschaft Rosenheim
Im Mittelpunkt der dritten Episode des Theater-Langzeitprojekts „Der Mann ohne Eigenschaften“ steht der Frauenmörder Christian Moosbrugger. Seit März widmet sich das Theater REGIEALSFAKTOR unter der Leitung von Valerie Kiendl und Dominik Frank dem Vorhaben, Musils Roman in einzelnen Episoden, die jeweils für sich verständlich sind, auf die Bühne zu bringen. Episode 3 kommt am Sonntag, 19. Mai, um 19 Uhr in der Rosenheimer Vetternwirtschaft (Oberaustraße 2) zur Aufführung.
„Zu dieser Zeit beschäftigte der Fall Moosbrugger die Öffentlichkeit.“ So führt Musil den Christus-gleichen Mörder ein – und doch lässt sich der Roman, 17. Kapitel, Zeit, bis er diesen offensichtlich höchst interessanten Menschen vorstellt. Als „Fall“ wird der inhaftierte Prostituiertenmörder zum Objekt der Berichterstattung, der im Lauf der Geschichte aus medizinisch-psychiatrischer, juristischer, politischer, theologisch-philosophischer und boulevardjournalistischer Sicht gewissenhaft untersucht wird.
Moosbrugger ist verrückt, er ist teilweise krank, teilweise gesund, unzurechnungfähig und vollkommen logisch zugleich – oder aus seiner Perspektive: er wird einfach von der Gesellschaft nicht verstanden, seine Opfer hätten ihn verfolgt, manchmal hört er Geister und meistens ist er von der Unzulänglichkeit der Sprache überfordert, verzweifelt etwa über der Frage, warum ein Eichhörnchen kein Horn hat und andernorts Eichkatze genannt wird.
In der Inszenierung spielt Amrei Scheer sowohl Moosbrugger als auch dessen Opfer, die Live-Musik steuert David Oeckl bei.
Aufgrund der begrenzten Platzkapazität wird um Kartenreservierung gebeten, telefonisch zu den Öffnungszeiten der Vetternwirtschaft unter 0 80 31/4 43 45 oder per E-Mail an info@regiealsfaktor. de.