Diakonie Rosenheim: Alkoholprävention und Jugendschutz
„Mach HaLT in Rosenheim – eine Stadt schaut hin und handelt!“ ist ein Präventionsprojekt der Diakonie Rosenheim, das sich mit dem Thema Jugendschutz und risikoarmen Umgang mit Alkohol und Tabak beschäftigt. Entstanden ist diese Idee zum präventiven Handeln, nach Alkohol und Zigarettenkäufen jugendlicher Testkäufer 2012 mit erschreckendem Ergebnis. Viel zu leicht kamen junge Menschen unberechtigt an Alkohol und Nikotin. Neben verschärften Kontrollen der Verkaufsstellen wurde klar, dass Jugendliche hinsichtlich der Gefahren von Nikotin und Alkohol besser sensibilisiert werden müssen.
Neu an der von der Fachambulanz für Suchterkrankungen der Diakonie Rosenheim entwickelten Idee ist der Weg, wie man diese Präventionsarbeit aufbauen kann; wie man gezielt viele junge Menschen in ungezwungener Atmosphäre erreichen kann. „Der Plan war geboren in Vereine zu gehen, wo viele Kinder und Jugendliche zu finden sind“, so Peter Selensky, Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes Rosenheim.
„Wir wollen, dass ein Imagewechsel stattfindet. Dass junge Menschen feststellen, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann“, so Projektleiterin Melanie Lüers.
Neben Präventionsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren, bei denen der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, wendet sich das kostenlose Präventionsangebot an alle Verantwortlichen in den Vereinen. „Wir wollen sowohl Jugendliche, als auch Trainer, Vorstände und Ehrenamtliche in ihrem Verein unterstützen und ihre Kompetenzen fördern. Vereine, die mindestens drei der sieben angebotenen Themenblöcke wahrnehmen, bekommen anschließend ein Zertifikat von uns überreicht“, so Lüers.
Themen sind zum Beispiel Auffrischung des Jugendschutzgesetzes für Trainer und Verantwortliche im Verein, Elternabende, Unterstützung bei Vereinsfesten hinsichtlich Jugendschutz oder Beratung bei bereits vorliegender Problematik.
„Es ist zwar selten, aber noch immer kann man im Eingangsbereich von Vereinsheimen Zigarettenautomaten finden oder Bierflaschen in den Getränkeautomaten. Auf diese Weise haben Jugendliche leicht Zugang zu diesen Dingen“, so Lüers.
Neu an dem Projekt ist auch das Mitwirken vieler verschiedener Ämter und Einrichtungen, um die Idee umzusetzen. Eine Kooperation, die alles andere als selbstverständlich ist, wie Rita Hornung, Vorsitzende des Fördervereins Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)“ in ihrem Impulsreferat zum Thema „Ideen brauchen Unterstützung“ betonte.
Neben Jugend- und Schulamt waren auch die Polizei und das RoMed Klinikum mit dabei. Als Förderer des Projektes fungiert die Sparkassenstiftung „Zukunft für die Stadt Rosenheim“.
Dass „Mach HaLT in Rosenheim“ auch bei den Vereinen gut ankommt beweist die Tatsache, dass bereits bei der offiziellen Auftaktveranstaltung in der Fachambulanz Suchthilfe der Diakonie in der Kufsteiner Straße 1 bereits an zwei Vereine für ihre vorbildliche Jugendschutzarbeit Zertifikate überreicht werden konnten. Neben Hans Grill und Hans Meyrl von der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim erhielt auch Ahmet Cetin von WinTaeKwondo für den hervorragenden Jugendschutz in ihren Vereinen von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und Peter Selensky ihre Zertifikate überreicht. „Wir brauchen die jungen Menschen klaren Kopfes“, so Bauer, die dem Projektverantwortlichen „viele Einsichtige“ wünscht.
Wer macht mit?
Interessierte Vereine können sich über dieses kostenlose Beratungs- und Coachingangebot unter www.diakonie-rosenheim.de oder bei der Fachambulanz für Suchterkrankungen, Telefon 0 80 31/35 62 80 informieren. Claudia Sieberath