Reges Interesse löste die Landung eines Drachenfliegers bei einer Kuhherde aus. Eingehend wurde das Flugobjekt betrachtet und so manche Kuh schien zu überlegen, ob das nicht ein wenig Abwechslung brächte, so einfach in die Luft zu gehen und die saftigsten Weiden von oben auszuspähen – und dann mit Punktlandung mitten hinein! Das Foto schickte uns Leserin Margit Wohlrab, gemacht hat es Pilot Dirk Ripkens hat nach seiner Landung beim Drachenflugwettbewerb 2017 in Hartenstein. Wenn auch Sie ein lustiges, außergewöhnliches Foto haben, dann schicken Sie es uns einfach in druckfähiger Qualität und mit kurzer Angabe, wo es gemacht wurde, per E-Mail an redaktion@echo-rosenheim.de oder als Abzug an echo, Hafnerstraße 8, 83022 Rosenheim. Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Telefonnummer und Adresse bei der Einsendung anzugeben.
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„Soll ich in die Luft gehen?“
13.02.2018Zum in die Luft gehen!
24.10.2017Ein Flugplatz in Vogtareuth? Braucht‘s das wirklich, fragten sich damals, vor über 50 Jahren, viele Bürger und vor allem Behörden. Einer war sich sicher, und das war Hermann Selbertinger.
Der heute 89-Jährige blieb hartnäckig und sollte recht behalten: Die Frage stellt heute niemand mehr und der Vogtareuther Flugplatz hat Geschichte geschrieben in unserer Region. „Für die allgemeine Luftfahrt ist der Flughafen zwischen München und Salzburg ebenso wichtig wie für den automobilen Verkehr die Autobahn A8 zwischen diesen beiden Städten“, ist sich Selbertinger sicher.
Bis zur Genehmigung und Inbetriebnahme im Jahr 1967 war es ein langer Weg durch die Bürokratie, allein das Genehmigungsverfahren musste acht Behörden durchlaufen. Dass der Standort Vogtareuth sein würde, war auch nicht von Beginn an klar. Fünf Plätze standen insgesamt in der engeren Wahl, das Vogtareuther Gelände, heute zum größten Teil in Besitz von Selbertinger, der auch Platzhalter ist, setzte sich durch.
Aller Anfang war allerdings schwer, respektive schlammig. Zu Beginn war das Gelände so feucht, dass man eher ein Wasserflugzeug gebraucht hätte.
Das wäre besser geeignet gewesen, um anständig starten und landen zu können, scherzt der äußerst rüstige und umtriebige Panger, der nach wie vor einen Pilotenschein besitzt.
Im Jahr 1960 zog er nach Rosenheim und begann direkt mit der Suche nach einem geeigneten Gelände für einen Flugplatz. „Damals wollte man davon nicht viel hören. Zuviele identifizierten die Fliegerei mit dem Krieg, den alle noch frisch in Erinnerung hatten. Andere waren der Überzeugung, ein privater Flugplatz wäre nur etwas für eine elitäre Minderheit, die sich das Fliegen leisten konnte. Viel Überzeugungsarbeit war zu leisten, um den Menschen den praktischen Nutzen eines solchen Platzes nahe zu bringen, den mittlerweile kaum jemand bezweifeln würde. Erst recht nicht, da seit 1974 von Vogtareuth aus die Rosenheimer Hagelflieger in die Luft gehen, um die Unwetterwolken mit Silberjodid zu „impfen“ und schlimme Schäden abzuwenden. Auch hier war Selbertinger ein Pionier, er wirkte bei der Einführung der Hagelfliegerei tatkräftig mit.
Bis es soweit war, musste der Platz allerdings erst ausgebaut werden, um höheren Ansprüchen genügen zu können. Ab 1969 wurde damit begonnen, 1971 stand erstmals eine geteerte Start- und Landebahn zur Verfügung und zwei neu erbaute Hangars sorgten für eine wettergeschützte Unterbringung der immer zahlreicher werdenden Flugzeuge. Bis zu 10 000 Flugbewegungen waren es zum Höhepunkt der Auslastung des Platzes zu Beginn der 1980er-Jahre.
Danach waren diese Zahlen bis heute rückläufig. Keine Lobby in der Politik habe die Privatfliegerei, meint Selbertinger, der auch die immer zahlreich werdenden Reglementierungen kritisch sieht. Die Zeiten, in denen der begeisterte Hobbypilot und bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß noch die Steuer auf das Flugbenzin erlassen wollte, sind jedenfalls vorbei.
Im Moment sind die beiden Hagelflugzeuge des Rosenheimer Hagelforschungsvereins, etliche Motor- und Segelflugzeuge und manchmal auch Hubschrauber in Vogtareuth stationiert. Außerdem haben dort mit dem Motorfliegerclub Rosenheim und der auf den Segelflug spezialisierten Flugsportgruppe Bölkow auch zwei Vereine ihren Sitz.
Zur Feier des Jubiläums gab se einen Festakt auf dem Flugplatzgelände, wo neben Gründer Hermann Selbertinger auch die zahlreichen anderen Vereinsmitglieder ihre verdiente Anerkennung dafür fanden, mit dabei zu sein, den so komplexen Betrieb des Platzes zu schultern – und das seit 50 Jahren mit großem Efolg. nu