Seit einigen Jahren lädt der Verein „Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen rechts“ zu Veranstaltungen ein, mit der an die Reichspogromnacht im November 1938 erinnert wird.
Heuer können Interessierte am Sonntag, 13. November, in der Matinee-Veranstaltung um 10.30 Uhr im Rosenheimer Kino CityDome den preisgekrönten Film „Klänge des Verschweigens“ sehen.
Der Film schildert das Schicksal des 1897 geborenen Musikers Willy Heckmann, der sich in den 20er- und 30er- Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Österreich, Deutschland und der Schweiz als Unterhaltungsmusiker einen Namen macht.
Während der Nazizeit wurde er ab 1937 als Homosexueller für acht Jahre in die KZ‘s Dachau und Mauthausen deportiert. Als bekannter und hochbegabter Musiker war er dort leitender Mitwirkender des Gefangenenorchesters und begleitete Totgeweihte auf ihrem letzten Weg zur Hinrichtung. Die Musik hat ihn in dieser schrecklichen Zeit wohl buchstäblich am Leben erhalten. Nach dem Krieg setzte er seine Musiker-Karriere fort.
In der Familie schwieg man auch nach dem Krieg über die KZ-Zeit des „schwarzen Schafes“ Willi Heckmann ebenso wie über die Gründe für seine Deportation. Erst die langwierigen Recherchen seines Neffen Klaus Stanjek förderten gegen große Widerstände die Geschichte seines „Geheimnisonkels“ zutage. Stanjek selbst bezeichnet seinen Film als „detektivischen Musikfilm“.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung hat dem Film das Prädikat „Besonders wertvoll“ verliehen.
Der Regisseur Klaus Stanjek wird nach der Aufführung für eine Diskussion zur Verfügung stehen.