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Kältenetzausbau in der Münchener Straße
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Kältenetzausbau in der Münchener Straße

Mehrspartenmaßnahme der SWRO und der Stadt Rosenheim hat begonnen

Nach den Osterferien begannen die Stadtwerke Rosenheim nun gemeinsam mit dem Tiefbauamt und der Stadtentwässerung mit einer umfangreichen Mehrspartenmaßnahme in der Fußgängerzone Münchener Straße, die unter anderem ein weiterer wichtiger Baustein des in den kommenden Jahren geplanten Kältenetzausbaus in Rosenheim sein wird.

Die SWRO verlegen in diesem ersten Bauabschnitt BA I in der Münchener Straße im Bereich zwischen der Prinzregentenstraße bis zur Kreuzung Kufsteiner Straße auf einer Länge von rund 120 Metern neue Fernkälte- und Fernwärmeleitungen. Gleichzeitig werden die dortigen Wasserhausanschlussleitungen erneuert und das Telekommunikationsnetz ausgebaut.

Auch für eines der historisch bedeutsamsten städtischen Gebäude wird mit neuen Versorgungsleitungen und einem Kälteanschluss eine Versorgung auf dem neuesten Stand der Technik ermöglicht. Ein Fernkälteanschluss spart außerdem eine erhebliche Menge CO2, da die SWRO zur Kälteerzeugung zentrale, fernwärmebetriebene Absorptionskälteanlagen einsetzen.

Alle Kanal-Hausanschlüsse werden ebenfalls erneuert, je nachdem, in welchem Zustand diese sind. Eine Beurteilung des tatsächlichen Umfangs wird erst möglich sein, wenn die Oberfläche geöffnet und der Kanal sowie dessen Anschlüsse offengelegt sind.


Die Stadtentwässerung wird zum Abschluss der Gesamtmaßnahme den unter dem Kopfsteinpflaster befindlichen über 100 Jahre alten Hauptkanal mittels Inliner-Verfahren ertüchtigen. Dabei wird in den bestehenden Kanal ein glasfaserverstärkter Schlauch eingebracht und kraftschlüssig mit dem Bestandskanal via aushärtenden Harz verbunden – „Rohr im Rohr“.

Nach Abschluss der Leitungsbauarbeiten werden durch das Tiefbauamt der Stadt Rosenheim die beiden längslaufenden dreizeiligen Entwässerungsrinnen komplett neu hergestellt sowie sämtliche Granitkleinpflasterflächen erneuert. Aufgrund des Urheberrechts des Architekten, der in den achtziger Jahren die kleine Fußgängerzone plante, darf dabei vom ursprünglichen Verlegemuster nicht abgewichen werden.
Das städtische Umwelt- und Grünflächenamt hat vorbereitend in der sogenannten kleinen Fußgängerzone bereits sämtliche Bäume entfernen lassen und nutzt die Entfernung der Bäume, um die künftigen Baumstandorte zu erneuern. Dabei gilt es insbesondere, das notwendige Wurzelraumvolumen und damit die Wasserversorgung der Bäume zu optimieren. Das soll durch ein unterirdisches System aus Kunststoffkästen gewährleistet werden, das zum ersten Mal in Rosenheim zur Anwendung kommt. Die Neupflanzungen sind im Nachgang zu den Rohrleitungs- und Tiefbauarbeiten geplant.

Die in diesem Teil der Fußgängerzone befindlichen Ladengeschäfte und Gewerbeeinheiten bleiben während der gesamten Maßnahme zugänglich, die Gehwege bleiben ost- und westseitig frei. Wo nötig werden Fußgängerbrücken geschaffen.
In einem zweiten Bauabschnitt BA II – Kufsteiner Straße, beginnend im Mai, verlängern die SWRO die neue Trasse um weitere 140 Meter in Richtung Kultur- und Kongresszentrum (KU’KO) und bauen voraussichtlich auch den sogenannten Haubenkanal, unter dem sich die bisherigen Fernwärmeleitungen befinden, zurück. Dieser hat seit April 1972 die Versorgungsleitungen gut geschützt, allerdings weist er an verschiedenen Stellen Beschädigungen auf, weshalb er erneuert wird. Die Wasserleitung und die Hausanschlüsse werden bis zum Gehweg hin erneuert, eine Gasleitung wird zeitgleich zurückgebaut.

Die Stadtentwässerung bringt auch hier einen Inliner in den Hauptkanal ein und wird entsprechende Hausanschlüsse erneuern. Im Zuge dieser Maßnahme wird auf einer Länge von rund 28 Metern zwischen zwei bestehenden Schächten eine neue Mischwasserkanalhaltung hergestellt, die dann zwei Hauptentwässerungsstränge im Stadtgebiet miteinander verbindet.
Diese umfangreiche Tiefbaumaßnahme wird mit einer neuen Asphaltdecke auf der gesamten Fahrbahnbreite wieder verschlossen, das im Kurvenbereich vor dem Karstadt-Gebäude befindliche Granitkleinsteinpflaster wird durch stabileres Granitgroßsteinpflaster ersetzt.
Die vorhandenen Verkehrsspuren werden künftig neu angeordnet. So werden die Parkplätze vor der Hauptstelle der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling entfallen und durch einen breiteren Gehweg ersetzt. Die bisherige Linksabbiegespur wird aufgehoben, dadurch können neue Parkmöglichkeiten vor dem KU‘KO geschaffen werden.

Die koordinierte Planung der einzelnen Bauabschnitte ermöglicht, dass die für 2023 im Bereich der Rosenheimer Innenstadt geplanten Veranstaltungen, wie der Antik- und Trödelmarkt am 1. Mai sowie die große Mobilitätsschau „Rosenheim in Bewegung“ am 6. und 7. Mai selbstverständlich stattfinden können.
Der Gesamtabschluss der beiden Bauabschnitte ist für Ende November 2023 geplant.

Foto: Stadtwerke Rosenheim

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