„Inklusion muss sein, für alle, groß und klein“
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„Inklusion muss sein, für alle, groß und klein“

Arbeitskreis Inklusion feiert 20-jähriges Bestehen

Der Arbeitskreis Inklusion (AK Inklusion) hatte zum Festakt geladen und der Dorfstadl in Prutting war an der Grenze seines Fassungsvermögens angekommen. So zahlreich waren Mitglieder, Abgesandte von Stadt und Landkreis Rosenheim und ehemalige Preisträger der „Goldenen Rampe“ erschienen, dass der Vorsitzende des AK Inklusion, Hans Loy, erst Platz schaffen musste.

Nach 20 Jahren war es an der Zeit, auf viele Erfolge, aber auch harte Kämpfe zurückzublicken mit dem Ziel, Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderung den Zugang zum Alltagsleben zu ermöglichen und erleichtern mit dem Ziel des selbstbestimmten Lebens. Da war es auch nur recht und billig, dass mit Anita Read und Jakob Brummer zwei „Pioniere“ den Inklusionspreis „Goldene Rampe“ verliehen bekamen.

Nach den Grußworten von Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und dem Stellvertretenden Landrat Georg Huber, die beide die Fortschritte würdigten, aber auch anmahnten, dass noch viel zu tun sei auf dem Weg dahin, dass es „normal ist, verschieden zu sein“, wie es Bauer formulierte. Dann sei aber ein Fortschritt für alle und in allen Lebensbereichen erreicht.

Vor 20 Jahren, blickte die Oberbürgermeisterin zurück, war Rosenheim noch kaum mit barrierefreien Einrichtungen ausgestattet, und mit vielen Schwierigkeiten wurde umgesetzt, was umgesetzt werden konnte. Schließlich: Auch wenn es kostet, seien die Forderungen der UN-Behindertenkommission umzusetzen, daran habe man sich einfach zu halten. Mittlerweile sei man auf einem guten Weg, auch wenn die Vielfältigkeit der Aufgaben die Einhaltung von Zeitrahmen sehr schwer mache.
Die Behindertenbeauftragte der Stadt Rosenheim, Christine Mayer, gab einen bebilderten Rückblick. Höhepunkte wie die 1993 von Jakob Brummer initiierte Großdemonstration auf dem Rosenheimer Max-Josefs-Platz, die Gründung des Arbeitskreises im Jahr 1996, die 2002 erfolgte Einrichtung des Cafés im Klinikum mit acht Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung und die Eröffnung der Wohnanlage an der Schießstattstraße im gleichen Jahr bis hin zur große Aufmerksamkeit erregenden Demonstration auf der CSU-Klausurtagung 2014.

Der „Werkstattchor“ machte mit eigens umgedichteten Versionen von „Bruder Jakob“ und „Anita“ den Auftakt zur Verleihung der „Goldenen Rampe“ 2016. „Bruder Jakob, kämpftst du noch“ und „Inklusion muss sein, für alle, groß und klein, Anita“ schallte es durch den Dorfstadel und die Gäste sangen fleißig mit.

Über Anita Read sagte Hans Loy in seiner Laudatio, dass allein ihre landesweite Arbeit die Auszeichnung wert gewesen sei, noch viel mehr habe die langjährige Behindertenbeauftrage der Stadt in der Region angestoßen und umgesetzt. Große Kämpfe ausgetragen zu haben für die Einrichtung der Wohnanlage an der Rosenheimer Schießstattstraße, bescheinigte Loy dem Preisträger Jakob Brummer. Der wiederum schilderte seinen Weg zum Vorkämpfer: Als Berater konnte er den Menschen mit Behinderung, die zu ihm kamen, nichts von dem bieten, was sie wollten: Barrierefreiheit, selbstbestimmtes Leben und Teilnahme. Einzig „Händchen halten“ und trösten, das war ihm zu wenig. „Ich wurde für verrückt erklärt, als wir die Dinge selbst in die Hand zu nehmen begannen. Das ehrt mich“, stellte Brummer fest und widmete seinen Preis den „so vielen, die ihn ebenfalls verdient hätten.“ Nusser

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