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Im verflixten 7. Jahr…
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Im verflixten 7. Jahr…

Drohende Gewitterwolken über dem Mehrgenerationenhaus

Am 24. Mai 2007 nahm das Mehrgenerationenhaus Rosenheim in Trägerschaft des AWO-Kreisverbands Rosenheim e.V. seinen Betrieb auf, damit konnte gerade der siebte Geburtstag der Einrichtung begangen werden. Doch wie es – Gerüchten zufolge – auch in mancher Beziehung nach dieser Zeit zu Krisen kommt, hängen auch über dem Mehrgenerationenhaus Sturm- und Gewitterwolken.

Trotz positiver Signale der Koalitionsregierung in Berlin, eine Weiterführung der zum Jahresende auslaufenden Förderung ist ungewiss. Obwohl sich das Förderprogramm „Mehrgenerationenhäuser“ des Bundesfamilienministeriums an allen Standorten als Erfolgsmodell darstellt, droht das Aus. Das wäre fatal, denn mit einer vergleichsweise geringen Förderung von 30 000 Euro ergänzt durch einen Zuschuss der jeweiligen Kommune von 10 000 Euro für jedes der bundesweit zu findenden Häuser, konnten vielfältige „Starke Leistungen für jedes Alter“ – wie es das Förderprogramm umschreibt – angeboten werden.

Auch in der Stadt Rosenheim. Hier ist das Mehrgenerationenhaus für viele Besucher und Ratsuchende eine feste Anlaufstelle wenn es darum geht, Unterstützung zu bekommen oder sich in einem der generationenverbindenden Angebote zu beteiligen. Das Mehrgenerationenhaus ist nämlich nicht – wie man vielleicht annehmen könnte ein Wohnhaus, sondern Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe für alle Altersgruppen. Beratungsangebote sind hier genauso zu finden wie Betreuungsmöglichkeiten vom Krippenalter bis hin zu Hochbetagten oder attraktive Freizeitangebote durch verschiedene Kurs- oder Begegnungsangebote. Das Mehrgenerationenhaus bietet täglich Essen auf Rädern, organisiert Seniorenerholungsreisen und beheimatet diverse Selbsthilfegruppen und viele weitere Initiativen. Die Seminar- und Veranstaltungsräume werden wöchentlich von durchschnittlich 400 Personen – vom Kleinkind bis zum hochbetagten Senior – genutzt. Durch Angebote des Mehrgenerationenhauses außerhalb der Einrichtung wird etwa die gleiche Zahl von Menschen erreicht.

,,Informations- und Dienstleistungsdrehscheibe“

Klaus Schindler, Diplom-Sozialpädagoge und Projektleiter des Mehrgenerationenhauses, freut sich, dass das Mehrgenerationenhaus so gut genutzt wird. Mit der „Tafelrunde“, einem Essensangebot in Gesellschaft, der Loreto-Gruppe, einer Betreuungsgruppe des Hauskrankenpflegevereins für dementiell Erkrankte, oder den Schülerpatenschaften mit der Grundschule Erlenau gibt es unterschiedliche Möglichkeiten im Haus aktiv zu werden.
Durch die Kooperation mit verschiedenen Partnern können Ideen und Konzepte für alle Altersstufen und Bedarfslagen entwickelt und umgesetzt werden. Im Laufe der zurückliegenden Jahre haben sich viele neue Ideen und Ansätze entwickelt, um professionelle soziale Dienstleistungen mit ehrenamtlichem Engagement zu ergänzen.

Finanzierung noch bis Ende 2014 gesichert

Bis Ende 2014 ist die Finanzierung des Mehrgenerationenhauses über den Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und einen kommunalen Anteil noch gesichert, wie es danach weitergehen wird ist derzeit unklar. „Ich hoffe, dass wir noch viele Geburtstage feiern können“ gibt sich Schindler jedoch optimistisch. „Mit einem Benefizkonzert konnten wir beispielsweise unsere Eigenmittel erhöhen, die Stadt Rosenheim wird uns sicher weiter zur Seite stehen, doch ohne eine gesicherte Grundfinanzierung bekommen wir massive Probleme.“ Informationen zum Mehrgenerationenhaus und den aktuellen Angeboten und Projekten erhält man unter der Telefonnummer 0 80 31/94 13 73 21.

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