Hoher Besuch bei „Leben mit Handicap“
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Hoher Besuch bei „Leben mit Handicap“

MdL Stöttner und Christa Stewens sagten Hilfe zu

Mehr Unterstützung für Menschen mit Behinderung und eine neue Förderstätte fordern nun die Betreiber des Wohnprojekts „Leben mit Handicap“. Der CSU-Landtagsabgeordnete Stöttner besuchte die Einrichtung mit der ehemaligen Sozialministerin Christa Stewens um den Behinderten finanzielle Hürden zu nehmen, die sie bewältigen müssen, wenn sie sich aus dem Elternhaus lösen möchten. Auch eine neue Förderstätte für Schwerbehinderte in der Nähe der Wohneinrichtung war Thema.

Vor rund einem Jahr wurde die Einrichtung im Herzen von Prien eröffnet. Mittlerweile beherbergt das Vorzeigemodell 30 Mieter mit überwiegend Körper- und Mehrfachbehinderung in drei Wohngemeinschaften. Der Weg in die Eigenständigkeit ist für die meisten Menschen mit Behinderung allerdings kein leichter Schritt. Viele Dinge müssen im Vorfeld geklärt werden, darunter die Art der Einrichtung und das sogenannte persönliche Budget zur Finanzierung der neuen Wohnstätte.

In der Priener Wohnanlage werden diese Leistungen einer Beratung vorläufig vom Betreiber übernommen. „Im Optimalfall übernimmt der Bezirk Oberbayern künftig die Kosten für eine beratende Assistenz als pädagogische Begleitung beim Übergang aus dem Elternhaus ins ambulant-betreute Wohnen“, so der Geschäftsführer der Wohnanlage „Leben mit Handicap“, Günther Bauer.

In anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen sei dies eine gängige Praxis. Die ehemalige Sozialministerin Christa Stewens hat bei der Umsetzung der Kostenübernahme einer beratenden Assistenz ihre Unterstützung zugesagt.
Die ehemalige Sozialministerin begrüßte auch die Idee einer neuen Förderstätte in der Nähe der Wohnanlage „Leben mit Handicap“. Nur 300 Meter von der Einrichtung entfernt stünde eine Lagerhalle frei, die für Menschen mit Behinderung umgebaut werden soll, die nicht in einer Werkstatt arbeiten können, das heißt schwer und schwerst mehrfach behindert sind.

Zwei Menschen beherbergt das „Leben mit Handicap“ derzeit, die deshalb jeden Tag in die Förderstätte der Caritas Wendelstein Werkstätten nach Raubling gebracht werden müssen, da es keine derartige Einrichtung in der Nähe gibt. Dabei sind die beiden Betroffenen jeden Tag rund drei Stunden in Minibussen unterwegs und müssen dafür teilweise bereits um 5 Uhr morgens geweckt werden. Weil es in Prien noch weitere schwer und schwerst mehrfach behinderte Menschen gibt, die dieses Angebot nutzen würden, wurde nun die Einrichtung einer eigenen Förderstätte durch den Verein „Leben mit Handicap“ angedacht.
Christa Stewens regte in diesem Punkt an, eine Werkstatt an die Förderstätte anzugliedern, da „es immer noch zu wenige Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Bayern gibt“. Dafür wollen sich Christa Stewens und der Abgeordnete Klaus Stöttner in Zukunft verstärkt einsetzen.

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