Azubis der Volksbanken und Raiffeisenbanken unterstützten Schüler beim Bewerbungstraining
Mit über 20 000 Teilnehmern in 19 Jahren ist „Job in Sicht“ eine Erfolgsgeschichte. Die Veranstaltung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rosenheim und Umgebung unterstützt Schüler beim Bewerbungstraining. In diesem Jahr machen rund 1800 Teilnehmer mit.
Pünktlich sein, das Handy stumm schalten und auf angemessene Kleidung achten – für immer mehr junge Bewerber sind diese „Benimmregeln“ keine Selbstverständlichkeit. Genau da setzt „Job in Sicht“ an. Geplant und organisiert wird das erfolgreiche Projekt von Anfang an ausschließlich von Bank-Azubis, die sich selbst noch gut an ihre eigene Schul- und Bewerbungszeit erinnern können, um den Teilnehmern so Gespräche auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Für die Betreuung der Teilnehmer sind ebenfalls 16 junge Bankmitarbeiter zuständig. Die Hauptverantwortung liegt in diesem Jahr bei Justin Kaifosch und Stefanie Antholzer, beide Auszubildende im zweiten Lehrjahr.
Die Teilnehmer durchlaufen im Zirkelsystem sechs Stationen. Dort bekommen sie konkrete Tipps und Hilfestellungen zu Themen wie „Bewerbungsanschreiben“, „Stil- und Umgangsformen“ und „Berufs- und Zukunftsplanung“. Auch Bewerbungstests können probehalber absolviert werden, in diesem Jahr erstmals in digitaler Form mittels Tablets. „Die Fragen sind teilweise schon ganz schön schwierig“, lautete das Fazit des 14-jährigen Tobias nach dieser Station. Besonders mit dem Bereich „Geschichte“ tat er sich schwer: „Da muss ich wohl noch einiges dazulernen, damit es bei meinen richtigen Bewerbungen dann besser klappt“. Der Schüler bekam auch gleich noch einen guten Tipp mit auf den Weg, wie ihm das gelingen kann: „Im Internet findet man viele Probebewerbungen. Damit kann man gut üben und sich vorbereiten. Viele Fragen wiederholen sich.“
Hubert Kamml, Kreisverbandsvorsitzender der Volksbanken Raiffeisenbanken in Rosenheim und Umgebung ist sich sicher, dass der Erfolg der Veranstaltung auch darauf beruht, dass sie sich ständig weiterentwickelt und so immer an die aktuellen Anforderungen anpasst. Die Organisation will er aber auch in den kommenden Jahren ganz den Bank-Azubis überlassen: „Sie sind einfach näher dran an den Schülern. Die Gespräche verlaufen oftmals auf einer viel persönlicheren Ebene und die Du-Form ist völlig normal.“ Zudem komme auch der Spaß nicht zu kurz.
Damit es den Teilnehmern bei der Wissensvermittlung nicht zu langweilig wird, haben sich die jungen Banker wieder einiges einfallen lassen. An einer Station werden die Besucher beispielsweise für jede richtige Antwort mit einem Bonbon belohnt. An einer anderen geht es beim Balancieren über dünne Balken eher spielerisch zu – aber auch diese Übung hat durchaus einen ernsten Hintergrund: Unternehmen testen auf diese Weise gerne die Teamfähigkeit ihrer Bewerber.
„Voll hinter der Sache“ steht Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Sie besucht die Veranstaltung von Anfang an jedes Jahr und nutzt dabei auch gerne die Gelegenheit mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Diesmal ermunterte sie die Schüler dazu, sich in Zukunft neben ihrem Berufsleben auch ehrenamtlich in der Politik zu engagieren. Karin Wunsam