Dem Higgs auf der Spur
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Dem Higgs auf der Spur

Wettbewerbsgewinner vom Karolinen-Gymnasium am CERN

Wer baut den besten Teilchenbeschleuniger am Karolinen-Gymnasium Rosenheim? Diese Frage haben Benedikt Schiller und Ferdinand Pelzl aus der Klasse 9a zweifellos für sich entschieden. Aber wer baut den weltbesten? Diesen Titel verteidigen die Physiker am CERN tief unter der Schweizer Weltstadt Genf seit Jahrzehnten. Zu Recht, wie sich unsere beiden Gewinner auf Einladung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) nun selbst vor Ort überzeugen konnten.

Persönlich empfangen wurden die Besucher aus Rosenheim dabei von Professor Rolf-Dieter Heuer, amtierender DPG-Präsident und Generaldirektor des CERN von 2009 bis 2015, unter dessen Führung es den knapp 3500 Physikern und Technikern gelungen ist, das lang vorhergesagte und regelrecht gejagte Higgs-Boson nachzuweisen.

Für die Komplettierung der Austauschbosonen im Standardmodell der Teilchenphysik gab es prompt den Physiknobelpreis: allerdings nicht fürs „Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire (CERN)“, sondern für Peter Higgs, welcher die Existenz des Bosons Jahre zuvor richtig vorhergesagt hatte.

Für den tatsächlichen Nachweis des „Higgs“ mussten am CERN indes viele technische Hürden genommen werden, welche „nebenbei“ zur Entwicklung des World Wide Webs führten, zum Bau eines 27 Kilometer langen unterirdischen Ringtunnels mit einem homogenen 8T-Magneten und zur Konstruktion zweier gigantischer Nachweisegeräte (Atlas und CMS) für die Ergebnisse der Protonenkollisionen.

Physiker haben auch klein angefangen

Die Größenverhältnisse am CERN, so Heuer, seien für Außenstehende zunächst gewöhnungsbedürftig. An Benedikt und Ferdinand appellierte er aber, sich davon nicht beeindrucken zu lassen: „Alle Physiker haben einmal mit Interesse im Schulphysikunterricht begonnen und dann irgendwann angefangen selbst zu basteln und zu tüfteln“.

 

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