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Über Hass, Hetzerei und Neuwahl

Jahreshauptversammlung des Vereins „Gesicht zeigen“

Die Vorsitzende des Vereins, Angelika Graf, hieß alle anwesenden Vereinsmitglieder und interessierten Besucher herzlich zur Jahreshauptversammlung des Vereins „Gesicht zeigen – Rosenheimer Bündnis gegen rechts“ in den Räumlichkeiten des Stadtjugendrings Rosenheim willkommen. Mit ihrem Rechenschaftsbericht eröffnete die Vorsitzende den Abend.

Der Verein kann auf zwei anstrengende und ereignisreiche Jahre zurückblicken, die größtenteils im Zeichen der Erinnerungskultur standen und sich in der Arbeit rund um die „Stolpersteine“ und den alljährlichen Veranstaltungen zum Gedenken an die Reichspogromnacht widerspiegeln. Dazu kam das nun wesentlich modernere, einheitliche Design von Flyer und Homepage. Beide präsentieren sich nun in einheitlichem Design. Des Weiteren fanden Veranstaltungen und Vorträge zum Umgang mit Rechtspopulisten und zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit statt. Eine Ausstellung in der Rosenheimer Galerie, die die Kunst und Künstler während der Zeit des Dritten Reichs beleuchtete, wurde mit großen Zuspruch besucht. Zudem beteiligte sich der Verein am Rosenheimer Demokratiefest. Leider hatte der Verein auch mit einer Hetzkampagne zu kämpfen, die dazu führte, dass Vorstandsmitglieder beleidigt und bedroht wurden. Das Bündnis zog daraufhin alle verfügbaren Mittel, um dies nicht unbeantwortet stehen zu lassen.

Nach den Berichten der Vorsitzenden und des Kassiers erfolgten die Entlastung des Vorstandes und seine turnusmäßige Neuwahl. Angelika Graf bleibt Vorsitzende des Vereins, Karl-Heinz Brauner ihr Stellvertreter. Martin Visser bekleidet weiterhin das Amt des Schriftführers und Manfred Bischoff verwaltet auch die nächsten zwei Jahre die Finanzen als Kassier. Als Beisitzer bleiben dem Verein Abuzar Erdgogan, Hans Sommer und Dominique Magerstädt erhalten. Michael Linnerer und Christiane von Festenberg werden den Vorstand in Zukunft als Beisitzer tatkräftig unterstützen. Helmut Pritschet verließ nach langjährigem Einsatz den Vorstand, wird im Verein aber als Revisor zusammen mit Judith Schäfer weiterhin seinen hochgeschätzten Beitrag leisten.
Im Anschluss referierte Fabian Jellonek zu Hass und Hetze im Social Web. Er lieferte einen sehr guten Überblick über die individuelle und juristische Einordnung von Aussagen und Inhalten im Netz, wobei insbesondere der strafrechtliche Bereich interessant war. Er erklärte zudem, wann und wen der Hass im Netz besonders häufig treffe und in welchen Formen dieser erscheine. Abschließend gab er Anregungen, wie man dieser Art von Hetze begegnen sollte und welche Möglichkeiten zur „Bekämpfung“ zur Verfügung stehen. Das Thema fand auch bei den Gästen und Mitgliedern Gehör und wurde zwischendurch immer wieder diskutiert.

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