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Gut gerüstet für den Schulbeginn
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Gut gerüstet für den Schulbeginn

Schulamt Rosenheim: „Grundversorgung an Grund- und Mittelschulen ist gesichert“

Inzwischen ist fast schon wieder Alltag eingekehrt: Vor einer Woche hat die Schule auch in Bayern wieder begonnen. Die Sommerferien sind zu Ende gegangen und der viel zitierte Ernst des Lebens hat auch für die Schülerinnen und Schüler in Stadt und Landkreis Rosenheim begonnen. Darunter waren auch 2787 Erstklässler (2255 im Landkreis und 532 im Stadtgebiet), die mit der Einschulung einen neuen spannenden Lebensabschnitt begonnen haben. Gut gerüstet starten die Staatlichen Schulämter der Stadt und des Landkreises Rosenheim ins neue Schuljahr.

Das betonte Helga Wichmann, die seit April diesen Jahres die fachliche Leitung der Ämter übernommen hat: ,,Die Grundversorgung an unseren Grundschulen und Mittelschulen mit Lehrkräften und Stunden zur Abdeckung des Pflichtunterrichts ist gesichert. Außerdem stehen Mobile Reserven für den absehbar hohen Vertretungsbedarf bereit“. Darum habe man sich in den letzten Wochen bis hin zum ersten Schultag erfolgreich bemüht. Keine leichte Aufgabe, bedenkt man die Tatsache, dass derzeit der Stellenmarkt für Grund- und Mittelschullehrer „leergefegt“ ist, wie Schulamtsdirektor Edgar Müller betonte. Derzeit gebe es noch immer Möglichkeiten, sich um eine Beschäftigung in der Mobilen Reserve bei der Bezirksregierung zu bewerben. Entlastung bringen derzeit auch sieben Gymnasiallehrkräfte und acht Realschullehrer, die derzeit im Schulamtsbezirk Rosenheim eingesetzt werden. Sie befinden sich in einer Nachqualifikationsmaßnahme oder unterstützen die Mobile Reserve.

Gute Nachrichten gibt es auch von den Klassenstärken im Schulamtsbereich: Bei leicht steigenden Schülerzahlen hat die durchschnittliche Klassenstärke im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen und beträgt in den ersten Klassen rund 21 Kinder, in der Mittelschule sogar nur rund 19 Schüler. Eine absolut erfreuliche Entwicklung, so Schulamtsdirektorin Helga Wichmann, für die Schüler ebenso wie für die Lehrer.

Vor große Herausforderungen stellt alle Beteiligten auch weiterhin die Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund. Ihre Zahl ist an den Grund- und Hauptschulen in Stadt und Landkreis im Vergleich zum Vorjahr um 12,2 Prozent auf 3853 gestiegen. Um diese Kinder und Jugendlichen intensiv fördern zu können, habe man, so Schulrätin Angelika Elsner, etwa die sogenannten Übergangsklassen deutlich von acht im letzten Jahr auf 24 im gesamten Schulamtsbezirk aufgestockt. Sie sind für junge Menschen und Kinder gedacht, die als Quereinsteiger in das bayerische Schulsystem eintreten und gar keine oder nur rudimentäre Deutschkenntnisse haben. Ziel dieser individuellen und stark differenzierten Unterrichtsform ist es, dass die Schüler bei entsprechendem Lernfortschritt in die entsprechende Jahrgangsstufe der Regelklasse zurückgeführt werden können. Gute Erfahrungen habe man auch mit der frühen Sprachförderung in den Vorkursen für Kindergartenkinder gemacht. Rund 130 dieser Gruppen sind fast flächendeckend an 55 Standorten eingerichtet, derzeit sind etwa 870 Vorschulkinder gemeldet.

Für die Grundschüler und ihre Eltern relevant ist wohl die mit diesem Jahr abgeschlossene Umsetzung des „LehrplanPlus“ an den Grundschulen in allen Jahrgangstufen. Er führt neben schriftlichen Leistungsnachweisen, bisher Probearbeiten genannt, alternative Leistungserhebungen wie Schülerprojekte ein, die sowohl fachspezifische als auch überfachliche Kompetenzen wie Argumentations- oder Problemlösefähigkeit berücksichtigen soll. Das Zwischenzeugnis in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 kann dabei seit dem Schuljahr 2014/15 durch ein dokumentiertes „Lehrnentwicklungsgespräch“ mit Lehrer, Eltern und Schüler ersetzt werden. 83 Prozent der Grundschulen im Schulamtbezirk Rosenheim haben dieses Angebot genutzt. Unberührt von diesen Regelungen sind allerdings die Übertrittsbedingungen in der 4. Klasse. Das derzeit wieder heftig in die Kritik geratene Übertrittszeugnis, das die Weichen für die Wahl der weiterführenden Schule stellt, ersetzt in dieser Jahrgangsstufe das Zwischenzeugnis.
Franziska Finsterwalder

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