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Gut aufgestellt für das neue Schuljahr

Staatliches Schulamt informiert über die Situation an Grund- und Mittelschulen

Gut gerüstet ist das Staatliche Schulamt Rosenheim für den Start in das neue Schuljahr. „Die Grundversorgung unserer Grund- und Mittelschulen mit Lehrkräften und Stunden zur Abdeckung des Pflichtunterrichts ist gesichert“, erklärte Schulamtsdirektorin Helga Wichmann beim alljährlichen Pressegespräch kurz vor Schulanfang. Auch eine ausreichend große Mobile Reserve stehe für den absehbar hohen Vertretungsbedarf bereit. Allerdings gebe es hier einen kleinen Wermutstropfen: Durch nötige Vertretungen bereits zu Schuljahresanfang sei ein Teil dieser Kräfte bereits schon gebunden. Die Schülerzahlen im Grund- und Mittelschulbereich haben sich, so die Schulamtsdirektorin, im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert: Heuer drücken im Landkreis 2301 Erstklässler und in der Stadt 535 Abc-Schützen zum ersten Mal die Schulbank; insgesamt besuchen 13774 Schüler im Landkreis und 3284 Schüler in der Stadt eine Grund- oder Mittelschule. Die durchschnittlichen Klassenstärken bleiben mit 22,16 Schülern in der ersten Klasse Grundschule und 18,99 Schülern an den Mittelschulen in Stadt und Landkreis Rosenheim erfreulich klein.

Neue Wege gehe man, so die Schulamtsdirektorin, um der zunehmenden Personalknappheit an Lehrern an Grund- und Mittelschulen zu begegnen: Das Bayerische Ministerium für Bildung und Kultur räumt nämlich seit eigener Zeit Gymnasial- und Realschullehrern die Möglichkeit ein, eine sogenannte Zweitqualifizierung zu absolvieren und dann an Mittelschulen zu arbeiten. Die Chance zur Weiterbildung nutzen derzeit rund 20 Lehrkräfte im Schulamtsbezirk, sechs Neueinsteiger sind hier bereits wieder für das neue Schuljahr am Start. Ganz neu sind die Nachqualifizierungsmaßnahmen für das Lehramt Grundschule. Mit Rahmen eines zweijährigen Modellprojekts sind erstmals auch neun Gymnasial- und Realschullehrer an den Grundschulen eingesetzt. Unterstützt werden alle diese Lehrkräfte durch zahlreiche Fortbildungsmaßnahmen.

Auch in diesem Schuljahr wird die intensive Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund fortgesetzt. Dabei haben sich Maßnahmen wie die sogenannten Vorkurse, in denen bereits Kindergartenkinder auf die Schule vorbereitet werden oder Deutschförderkurse an den Schulen bewährt. Zudem nutzen zahlreiche Schulen in der Region die „Mittel für Drittkräfte“ zur Sprachförderung, so Schulamtsdirektorin Angelika Elsner. Diese seien im Rahmen des Nachtragshaushaltes 2016 bereitgestellt worden. Die Rückmeldungen zum Engagement dieser Kräfte, pensionierte Lehrkräfte oder Personen mit entsprechender Vorbildung, sind insgesamt sehr positiv. Auch heuer wurden bereits über das Schulamt viele Anträge gestellt und von der Regierung bewilligt.
Von der erfolgreichen vollständigen Einführung des neuen LehrplanPLUS mit einem einheitlich kompetenzorientierten Konzept konnte Schulrätin Veronika Käferle berichten. Er sieht neben schriftlichen Probearbeiten und mündlichen und praktischen Leistungserhebungen auch alternative Leistungserhebungen wie Referate oder Projektarbeiten vor. Das Zwischenzeugnis kann seit dem Schuljahr 2014/15 in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 durch ein dokumentiertes Lernentwicklungsgespräch mit den Eltern ersetzt werden. Dieses Angebot haben in Stadt und Landkreis Rosenheim insgesamt 53 von 59 Grundschulen genutzt. Die Regelungen zur Jahrgangsstufe 4 bleiben im Übrigen unverändert. Hier ersetzt das Übertrittszeugnis das Zwischenzeugnis.

Sehr bewährt habe sich, so Helga Wichmann über die Jahre hinweg auch die Inklusionsberatung am Staatlichen Schulamt: „Es hat sich eindrucksvoll bestätigt, wie wichtig und notwendig diese ist. Teilweise sehr umfangreiche Beratungen konnten mit einem positiven Feedback der Eltern abgeschlossen werden“.

Zusätzlich wird eine weitere Beratungsstelle zum neuen Schuljahr im Amt eingerichtet: Ab November können hier Eltern von Grund- und Mittelschülern mit Dyskalkulie Rat und Hilfe suchen. Die Rechenschwäche ist eine Teilleistungsschwäche, bei der es allerdings keinen Nachteilsausgleich oder Notenschutz gibt. ff

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