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Fortschritt rettet Leben
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Fortschritt rettet Leben

RoMed Klinikum Rosenheim ist erstes europäisches Referenzzentrum

Jeder chirurgische Eingriff in den Körper ist mit Risiken verbunden. So sollte er nur erfolgen, wenn unbedingt nötig. Wenn es aber, zum Beispiel bei Krebserkrankungen, nicht vermeidbar ist, dann müssen die Ärzte entscheiden, was entfernt werden muss und was ohne Risiko erhalten werden kann. Im Lauf der Zeit wurden die Methoden immer weiter verfeinert. Nun wurde im RoMed Klinikum die wohl fortschrittlichste Methode vorgestellt.

Wie viel Gewebe muss bei einer Operation entfernt werden, wie viel kann erhalten bleiben? Dies wägt der Chirurg in Abhängigkeit von der Güte der Gewebedurchblutung ab. Experten des RoMed Klinikums Rosenheim hilft bei dieser Abwägung jetzt hochmoderne Lasertechnik: Die neue Technologie stellt während des Eingriffs die kapillare Durchblutung des Operationsgebiets in Echtzeit optisch dar. So können Chirurgen beispielsweise besser und zuverlässiger entscheiden, welches Gewebe erhalten bleiben kann. Die Methode der intraoperativen Laserfluoreszenz wurde in den letzten zehn Jahren verfeinert und stellte sich in zahlreichen klinischen Studien auf mehreren Feldern der Chirurgie als vorteilhaft heraus. Die spezialisierten Kameraeinheiten kommen täglich an der Klinik für Allgemein-, Gefäß-, und Thoraxchirurgie des RoMed Klinikums Rosenheim bei offenen und minimalinvasiven Eingriffen zum Einsatz: Patienten erhalten während der Operation einen fluoreszierenden Farbstoff verabreicht, der sich mit dem Bluteiweiß verbindet. Ein Infrarotlaser macht diese Verbindung sichtbar. So erhalten die Chirurgen detaillierte Live-Informationen zur Durchblutung des Gewebes. Prof. Dr. Kai Nowak, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Gefäß-, und Thoraxchirurgie am RoMed Klinikum Rosenheim, erläutert: „Mit der neuen Technologie können wir deutlich präziser arbeiten und so das Ergebnis für unsere Patienten verbessern“. Das ist zum Beispiel bei Tumoroperationen am Darm oder der Speiseröhre entscheidend für die Heilung und die spätere Lebensqualität des Patienten. „Wir konnten bereits eigene Ergebnisse der Nahtheilung durch die Überprüfung der Durchblutung verbessern“, so Prof. Dr. Nowak weiter.

Mehrfach konnten nationale und internationale Studien jüngst eine Senkung der Komplikationsrate durch den Einsatz der Laserfluoreszenz bei minimalinvasiven und offenen chirurgischen Verfahren zeigen. Prof. Dr. Nowak ist einer der Pioniere dieser Technologie, die er seit 2014 einsetzt. Er hat seither zahlreiche klinische Studien zur Bedeutung der Fluoreszenzangiografie in der Darmchirurgie, Speiseröhrenchirurgie und der Schilddrüsenchirurgie durchgeführt. Auf nationalen und internationalen Kongressen und auch Operationskursen gibt er sein Wissen über die noch neue Technologie weiter. Medizinischer Direktor Priv.-Doz. Dr. Christoph Knothe betonte stolz: „Unsere Patienten profitieren tagtäglich von diesem Verfahren. Prof. Dr. Kai Nowak und sein chirurgisches Team sind hier führend und wurden als erste Klinik in Europa als Referenzzentrum ausgelobt.“

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