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Zwei Preisträger aus der Region: Thomas Schuch und Leo Betzl gewinnen Steinway-Förderpreise Klassik und Jazz 2014 in München

Kaum zu glauben: Seit Jahren veranstaltet das Steinway-Haus München in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater München hochkarätige Wettbewerbe für Klavier Klassik und Klavier Jazz – und heuer kommen mit Thomas Schuch (Stephanskirchen) und Leo Betzl (Großkarolinenfeld) erstmals die zwei Förderpreisträger aus unserer Region. Beide kennen sich schon lang, beide sind Absolventen des musischen Zweiges des Ignaz-Günther-Gymnasiums in Rosenheim und beide besuchten als letzter G 9-Jahrgang den allerletzten Musikleistungskurs unter Leitung von Stefan Robens.

Dort nutzten sie auch die unglaubliche Möglichkeit, an Meisterkursen mit dem Pianisten Herbert Schuch teilzunehmen, ebenfalls ein ehemaliger IGGler. Beide Schuchs sind übrigens nicht miteinander verwandt.

Das renommierte Steinway-Haus München veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Hochschule bereits seit 2002 jährlich die Förderkonzerte im hauseigenen Rubinsteinsaal. Seit dem Jahr 2010 wird neben der Klassik auch im Bereich Jazz der Förderpreis vergeben. Die Teilnehmer können sich nicht selbst bewerben – sie werden von ihren Dozenten vorgeschlagen, die dabei die Auswahl an Studenten nahezu aus der ganzen Welt haben.

An zwei Klavierabenden im Steinway-Haus an der Landsberger Straße in München im Juni setzten sich dann Thomas Schuch und Leo Betzl bei einer hochkarätig besetzten Fachjury gegen ihre Mitbewerber durch.
Schuch punktete mit Robert Schumanns Kreisleriana, mit Etüden von György Ligeti und Preludes von Claude Debussy; Betzl mit Jazz-Standards wie „I love a piano“ von Irving Berlin und Eigenkompositionen.

Ausschnitte davon wiederholten sie am vergangenen Sonntag bei einem gemeinsamen Preisträger-Konzert im Steinway-Haus. Bei dieser Matinee für geladene Gäste verlieh Steinway-Geschäftsführer Philipp Avramov die Urkunden. Die dazugehörigen Preisgelder betragen dank der langjährigen Unterstützung des Bankhauses Lampe auch in diesem Jahr 2000 Euro für jeden Preisträger.

Thomas Schuch und Leo Betzl haben unmittelbar nach dem Abitur die Aufnahmeprüfung für die Musikhochschule München gemeistert und das Studium im Fach Klavier aufgenommen; inzwischen sind sie im sechsten Semester.
Thomas Schuch, Jahrgang 1992, war Mitglied der Talentförderklasse der Musikschule Rosenheim, hat bei „Jugend musiziert“ bereits im Klavier solo den ersten Bundespreis gewonnen – mit Höchstpunktzahl. Er besuchte Kammermusikkurse bei Prof. Angela Merkle von der Musikhochschule Frankfurt und bei Prof. Konstanze Eickhorst (Musikhochschule Lübeck). Auch das Faure-Quartett gab ihm Unterricht.

Beim internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerb 2013 in Pörtschach am Wörthersee wurde er in der Kategorie Kammermusik mit dem Douglas Ashley Memorial Prize ausgezeichnet – „in recognition of an outstanding pianistic ability and musicality. Die Kammermusik liegt ihm am Herzen: Er gründete das „Trio Collage“, das in der Besetzung Klarinette, Klavier, Violoncello bereits in Rosenheim auftrat. Solo-Klavierabende gestaltete Schuch zudem in Rosenheim, Stephanskirchen, Rohrdorf und Altötting. Darüber hinaus ist er Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben und Träger des Hans-Sikorski-Gedächtnispreises. Thomas Schuch studiert an der Hochschule für Musik München bei Prof. Adrian Oetiker.

Leo Betzl, Jahrgang 1991, bekam ab der zweiten Klasse klassischen Klavierunterricht an der Musikschule Großkarolinenfeld. Sein großes musikalisches Interesse ließ ihn unter anderem Gitarre, Bass und Schlagzeug autodidaktisch erlernen. Genauso vielseitig sind auch seine Auftritte: Jazz steht natürlich obenan. Hier war er Finalist im hochschulinternen Kurt-Maas-Wettbewerb, hier wird in zwei-, drei-, vier-, fünf- oder sechsköpfigen Bands zusammen mit anderen Musikstudenten gejazzt. Mit „Story City“ gab es bereits eine Tournee mit sechs Stationen durch ganz Bayern. Mit dieser Band wie auch mit seinem Trio setzt er auf Eigenkompositionen. Auch im Rosenheimer Le Pirate ist er immer wieder zu hören, zum Teil auch bereits als Leiter von Jam Sessions (die nächsten Male am 3. und am 24. August). Daneben hat für ihn die klassische Klaviermusik einen hohen Stellenwert. Er spielt aber auch Rock und Pop (in der von ihm mitgegründeten Formation „Red Stingray“) sowie Funk und Soul („Soul Unit“).

Leo Betzl studiert bei Professor Tizian Jost (Nebenfach klassisches Klavier bei Ellen Kaufmann).
Im September wartet bereits das nächste Projekt auf ihn: ein Monat Musik – in Chicago.  fl

 

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