Schwerst behinderte Menschen erfahren hier Gemeinschaft
Mit der kirchlichen Segnung und einem anschließenden Fest wurde die Förderstätte der Caritas Wendelstein Werkstätten vergangenen Freitag ihrer Bestimmung übergeben. „Menschen mit schwerst-mehrfacher Behinderung und einem hohen Pflegebedarf werden in dieser Förderstätte begleitet und gefördert, so wie sie sind“, sagte Caritasvorstand Wolfgang Obermair.
In ihren Angeboten für Menschen mit Behinderung orientiere sich die Caritas an ihrem Anspruch „So sein. Und dabei sein.“ Durch individuell angepasste Arbeiten aus dem Produktionsbereich der Werkstätten würden die Einzelnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten behutsam an die Arbeitswelt herangeführt. „Sie können dabei sein in einer guten, wertschätzenden und gemeinsam lernenden Gemeinschaft“, so Obermair. Er dankte allen Unterstützern für die Realisierung des Neubaus. Besonderer Dank gebühre den Stiftungen und vielen Spenderinnen und Spendern der Weihnachtsaktion des Oberbayerischen Volksblatts.
In der Gemeinde Raubling sei Inklusion schon gelebt worden, lange bevor der Begriff in aller Munde war, sagt Landrat Josef Neiderhell. Der zweite Arbeitsmarkt, der in den Wendelstein Werkstätten und in der Förderstätte eingerichtet wurde, trage sich selbst und habe gute Zukunftsperspektiven. Bürgermeister Olaf Kalsperger betonte, es sei eine menschliche Pflicht, die Menschen mit Behinderung und erhöhtem Förderbedarf zu unterstützen. Als Bürgermeister sei er stolz auf die Einrichtung und könne auch die Unterstützung aller in seinem Gemeinderat zählen. Einer Weiterentwicklung der Förderstätte stehe die Gemeinde aufgeschlossen gegenüber.
Für eine Weiterentwicklung offen
Caritasdirektor Lindenberger sagte in seiner Ansprache, die Förderstätte sei ein Segen für die Menschen, die hier gefördert würden und Gemeinschaft erleben könnten. Es gehe aber nicht nur um gute Rahmenbedingungen sondern auch um eine innerliche Stärkung der Menschen, die in die Förderstätte kämen. Hier würden sie begleitet und könnten Lebensfreude erfahren. Gemeinsam mit Pfarrer Arkadiusz Kolecki vom Pfarrverband Raubling segnete der Caritasdirektor die neuen Räume und das Kreuz, das sich die Beschäftigten der Förderstätte ausgesucht hatten. „Die Balken des Kreuzes sind geschwungen und unterschiedlich, so wie auch die Menschen in diesem Haus“, erläuterte Einrichtungsleiter Martin Georgii.
Im Rahmen der Einweihungsfeier überreichten Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger und Vorstand Wolfgang Obermair die Pater-Rupert-Mayer-Medaille der Caritas in Silber an Landrat Neiderhell. Es ist eine der höchsten Auszeichnungen, die der Caritasverband im Erzbistum München und Freising zu vergeben hat. Die Unterstützung des Engagements der Caritas für Menschen mit Behinderung im Landkreis Rosenheim sei für Landrat Neiderhell immer ein echtes Herzensanliegen gewesen, sagte Obermair. „Sie haben kommunale Politik immer auch als soziale Politik verstanden und gestaltet.“