Spitzweg, Schleich d. Ä. und Malerfreunde auf Reisen
14. Dezember bis 8. März in der Städtischen Galerie Rosenheim
Die Städtische Galerie Rosenheim möchte ihre Besucher in den nächsten zweieinhalb Monaten auf eine neue regionale Entdeckungsreise schicken. Ihnen zeigen, wie diese international bekannten deutschen Künstler, die ihren festen Platz in der Kunstgeschichte haben, das Malen im Freien entdeckten – und dafür nicht nur nach Frankreich und in die Niederlande reisten – sondern eben oft und gerne ins oberbayerische Inntal zogen. Wer die Ausstellung später direkt vor Ort „verarbeiten“ möchte, kann dann im Mai 2015 an einer Exkursion teilnehmen, die auf den Spuren der gezeigten Maler wandelt, auf Motivsuche geht und weitere hautnahe Eindrücke verspricht. Und auch sonst gibt ein interessantes Rahmenprogramm von Dezember bis März weitere Einblicke in das Leben und das Werk der gezeigten Künstler. So liest zum Beispiel die preisgekrönte Schriftstellerin Asta Scheib an Spitzwegs Geburtstag, dem 5. Februar, aus der Romanbiografie über den Maler „Sonntag in meinem Herzen“.
„Wir wollen mit unserer Ausstellung deutlich machen, dass Brannenburg, Oberaudorf und Neubeuern, diese wunderbaren Orte, schon im 19. Jahrhundert viele berühmte und für damalige Zeiten höchst innovative Künstler angelockt.
Ausstellungskonzept
Die Ausstellung lädt den Besucher nun ein, gemeinsam mit Carl Spitzweg, seinem großen Vorbild und Freund Eduard Schleich d.Ä. und deren Zeitgenossen auf Reisen zu gehen. Auf eine Reise in die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts in eine der schönsten Regionen in Oberbayern.
Wie arbeiteten die ersten Maler im Freien? In einer Zeit, in der es noch nicht einmal Farbtuben gab? Und wie sah das Künstlerleben aus? Wir betrachten heute Portraits von seriös aussehenden bärtigen Herren in steifen Anzügen. Carl Spitzweg war eigentlich Apotheker – wurde da nur brav gemalt oder auch gefeiert?
„Nein, da wurde nicht nur gearbeitet, da wurde auch ordentlich gefeiert“, berichtet Kunsthistorikerin Elisabeth Rechenauer. Bei ihren Recherchen stieß die Oberaudorferin dann auf großes Interesse seitens der Inntaler Bevölkerung. „Etliche Privatleute sprachen mich an und wollten zur Ausstellung beitragen. Sei es mit Bildern, einem Gästebuch, einer Chronik oder auch mit Fundstücken aus dem Umfeld, der damaligen Maler im Inntal“, erzählt Elisabeth Rechenauer. Als Highlight und besondere Rarität gelten die beiden ersten Oberaudorfer Gästebücher, vom „Weber an der Wand“, in denen sich im Zeitraum von 1829 bis 1898 über 300 Maler verewigt haben.
Etwa 125 Gemälde, Objekte, Skizzen und Zeichnungen kann die Ausstellung nun präsentieren, davon allein 25 Leihgaben aus anderen öffentlichen Häusern und eben etwa 70 Werke von privaten Sammlern. „Das sind wunderbare Bilder, die müssen gezeigt werden“, so erklärt ein Sammler, warum er seine Bilder verleiht.
Öffnungszeiten
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag, 13 bis 17 Uhr, 26. Dezember und 6. Januar, 13 bis 17 Uhr, montags, Faschingsdienstag und sonstige Feiertage geschlossen.