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360 Minuten echo

Die Arbeit in der echo-Redaktion aus der Sicht unserer Teilzeitmitarbeiterin Nathalie Stenger

Sechs Stunden. Das sind 360 Minuten. Das ist die Zeit, die ich wöchentlich nach der Schule in der Redaktion der echo Wochenzeitung verbringe. Und diese Zeit ist lustig. Die Redaktion ist in dem kleineren Raum angesiedelt, es ist dort also ein bisschen ruhiger als im großraumbüroähnlichen Zimmer nebenan. Aber nicht, wenn etwas lustig ist.

Denn dann lacht Franziska, und wenn sie lacht, müssen alle mitmachen, weil man schlichtweg nicht anders kann. Und es ist oft lustig hier. Außer es ist Freitag und/oder Montag. An diesen beiden Wochentagen ist hier nämlich keine Zeit für Spaß und Lustigsein. Die Zeitung muss ja irgendwann einmal gedruckt werden. Die Redaktion wird also – genauso wie die Anzeigenverkäufer – immer angespannter, je näher der Redaktionsschluss rückt.

Aber endlich ist es Dienstag, für die echo-Mitarbeiter beginnt eine neue Woche, nicht jedoch für die Zeitungsausträger draußen, die mittwochs das Wochenblatt an die Bevölkerung des Rosenheimer Landkreises verteilen.

Was habe ich hier alles gelernt? Redigieren. Der Fachbegriff für das Bearbeiten von Pressemitteilungen. Da gibt es wirklich alles. Vom Biberbau bis zur Buchhandlung und von der Straßensperre bis zur Salsatanzstunde, alles schöne Veranstaltungen oder Meldungen, die gerne veröffentlicht werden wollen. Ich tue mein Bestes, Kommafehler, Grammatiktragödien und Ungereimtheiten zu verbessern, verständlich umzuschreiben und dem Leser nahezubringen.
Überschriften gehören zu meinen Lieblingsaufgaben, am besten sind außergewöhnlich aufregende, aber ansehnliche Alliterationen. Manchmal geht da mein Deutsch allerdings mit mir durch und Herr Nusser muss sich wieder einen neutraleren Titel überlegen. Meistens dürfen meine Ideen aber bleiben.
Welche Kompetenzen habe ich mir außerdem angeeignet? Selber Artikel verfassen. Ich hatte nun schon mehrmals die Ehre, selber Texte zu schreiben und zu veröffentlichen. Das ist irre aufregend. Plötzlich steht da dick und fett der eigene Name unter dem letzten Wort und das ist ein wirklich ziemlich geniales Gefühl. Gleichzeitig macht es aber auch sehr nervös, da meine Texte ja immerhin tausendemal gedruckt werden und diese jeder lesen und somit kritisieren kann. Aber bis jetzt bin ich noch ganz glimpflich davongekommen.

Außerdem: Fotografieren. Gerne wird man (ich) mal rausgeschickt, um im Rahmen einer Umfrage auf dem Max-Josefs-Platz Fotos von Passanten zu machen. Oder auf dem Christkindlmarkt von den Ständen: Diese Aufgabe war allerdings sehr dankbar, da ich nach meiner Runde um einen Crêpe, einen Bratwurst-Gutschein und ein Stamperl Cappuccino-Likör reicher war. Die Fotos sind trotzdem oder gerade deswegen ganz gut geworden.
Positiver Nebeneffekt der Arbeit als Aushilfe in der Redaktion: Man ist informiert. Egal, ob demnächst eine Kunstausstellung, ein Konzert oder ein interessanter Vortrag in der Umgebung stattfindet – ich weiß Bescheid, da ich diese ganzen Mitteilungen ja selbst bearbeite.

Es ist also ein ziemlich cooler Job, den ich hier habe. Nach dem Abitur werde ich vermutlich nicht mehr regelmäßig beim echo arbeiten, was ich aber sehr schade finde. Denn ich bin gerne hier. Was nicht zuletzt an dem Büroraum mit Marta, Christian, Herrn Nusser und Franziska liegt.
Nathalie Stenger

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