Meggle ehrt erfolgreiche junge Unternehmen aus dem Mittelstand
Wie bereits im letzten Jahr bildete das historische Rathaus in Wasserburg den würdigen Rahmen für die Verleihung des vierten Meggle Gründerpreises. Zahlreiche, teilweise weit angereiste Gäste aus Wirtschaft, Politik und Presse konnten in einer feierlichen Zeremonie die Übergabe der Preise an die drei Gewinner und ein hochkarätig besetztes Rahmenprogramm miterleben.
Neben den zahlreichen Gästen war es Toni Meggle eine besondere Freude, die bayerische Staatsministerin Ilse Aigner zu begrüßen, die im Anschluss in ihrer Rede die Bedeutung des Mittelstands gerade für das Land Bayern betonte. Sie führte eindrucksvoll aus, dass der Mittelstand weit mehr sei, als ein reiner Wirtschaftsfaktor.
Ilse Aigner sieht in ihm den Garant der sozialen Marktwirtschaft.Der Mittelstand bemesse sich nicht nach der Einkommensklasse oder dem Steuertarif. Mittelstand sei eine Lebenseinstellung und stehe für Fleiß, Pioniergeist und soziales Engagement.
Damit sprach sie Toni Meggle aus dem Herzen, der in seiner vorangegangenen Begrüßungsrede ähnliche Werte herausstellte: „Die Basis für die insgesamt hohe Lebensqualität und den Wohlstand, den wir in unserem Land genießen dürfen, ist ganz ohne Frage der Mittelstand“, so der Aufsichtsratsvorsitzende von Meggle, der nachfolgend zum Meggle Gründerpreis weiterführte: „Diese typisch mittelständische Kombination aus Neugier, Dynamik und qualitativ hochstehender Umsetzung ist wahres Unternehmertum. Und dieses Unternehmertum wollen wir tatkräftig unterstützen, indem wir Gründer und ihre erfolgreichen Geschäftsmodelle mit dem Meggle Gründerpreis auszeichnen!“
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Preisverleihung konnten die geladenen Gäste dann eine spannende und hochinteressante Podiumsdiskussion mit Staatsministerin Ilse Aigner verfolgen.
Die Ministerin und der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Schattdecor AG Walter Schatt, SOMI CON-Geschäftsführer Patrick Bonetsmüller und Toni Meggle diskutierten lebhaft einen entscheidenden Aspekt des Mittelstands diskutierten: die spezifischen Probleme des Unter- und des Übernehmers im Mittelstand.
Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Gerd Maas, Regionalvorsitzender „Die Familienunternehmer ASU e.V“.
Gerade die Unternehmensnachfolge ist für viele Familienbetriebe, die laut Gerd Maas „nicht in Quartalszahlen, sondern in Generationen“ denken, eine heikle Sache. Walter Schatt, Aufsichtsratsvorsitzender der Schattdecor AG empfahl eine frühe Auseinandersetzung mit dem Thema, nur so hätten die protenziellen Nachfolger genügend Zeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die richtige Balance zwischen Verantwortung für das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern aber auch den Erben mit ihren Ansprüchen zu finden sei wichtig erläuterte Toni Meggle: „Das Unternehmen hat ein Recht an sich selbst.“ Um diesen Spagat zu schaffen, habe er eine Familienstiftung geründet.
Die Verantwortung der Nachfolgegeneration sprach Patrick Bonnetsmüller an. Ein aktives Bekenntnis zum Betrieb sei nötig. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte die Bereitschaft zur Übergabe, die beim Unternehmer vorhanden sein müsse. „Mein Großvater war mit 80 Jahren für diesen Schritt nicht bereit.“
Eine Erschwernis für die Betriebe, sich weiterzuentwickeln, sieht Toni Meggle beim Thema Erbschaftssteuer, das die Familienunternehmen seit Jahrzehnten beschäftigt. Die aktuelle Diskussion sieht er als Vorläufer einer „Sturzgeburt“, die keinen langfristigen Bestand haben könne und so den Unternehmen wieder keine Sicherheit gebe.
Erwartungsgemäß hatte Ministerin Aigner hier zwei Seiten im Blick: Zum einen zeigte sie Verständnis für die Sorgen, verbunden mit der Ansicht, ein Firmenerbe sei nicht „leistungslos“, allein aufgrund der übernommenen Veratwortung. Auf der anderen Seite sei die Steuer eine sichere Einnahme für den Staat in schweren Zeiten. Eine Abschaffung der Erbschaftssteuer sei derzeit nicht mehrheitsfähig.
Patrick Bonnetsmüller forderte eine genauere Definiton von Vermögen. Schließlich sei viel Vermögen in den Betrieben gebunden in Immobilien, Maschinen und Einrichtungen. Darauf habe ein Erbe keinen Zugriff.
Ein weiterer Punkt der Podiumsdiskussion war der grassierende Fachkräftemangel. Ein Punkt, der zwangsläufig zur aktuellen Debatte um die Flüchtlinge führte. Die Integration der anerkannten Flüchtlinge sei eine Herkulesaufgabe, so Patrick Bonnetsmüller. Es gelte, die Chancen auszuloten. Dass man nicht alle Flüchtlinge zu Lehrlingen machen könne, stand für Walter Schatt fest. Für ihn verfalle Deutschland von einem Extrem in das andere: „Lange haben wir nicht anerkannt, dass wir ein Zuwanderungsland sind – auch um uns die Zuwanderer auszusuchen.“
Auch für Ilse Aigner war klar, dass Deutschland nicht unbegrenzt Menschen aufnehmen könne und erinnerte an europäische Regeln, die von den Mitgliedsstaaten nicht eingehalten würden.
Nach der Podiumsdiskussion kam der spannende Moment der Wahrheit für die Nominierten. Gerd Maas schritt zur Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger, die in einer feierlichen Zeremonie durch Staatsministerin Ilse Aigner mit dem vierten Meggle Gründerpreis geehrt wurden.
Die ausgezeichneten Unternehmen: 1. Preis (Prämie 25 000 Euro) Camba Bavaria GmbH, Truchtlaching, Gründer: Markus Lohner (Geschäftsführer), Gründeridee: Innovative Brauerei.
2. Preis (Prämie 15 000 Euro), Prechtl Engineering GmbH, Traunstein, Gründer: Jakob Prechtl (Geschäftsführer), Gründeridee: Entwicklung, Konstruktion und technische Berechnung im Maschinenbau.
3. Preis (Prämie 10 000 Euro), Impact Innovations GmbH, Haun, Gründer: Peter Richter jun. (Geschäftsführer), Gründeridee: Verfahren mit Kaltgasspritzen zur Herstellung von metallischen Beschichtungen.