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Töpfer präsentieren ihr Handwerk

Töpfermarkt auf dem Ludwigsplatz am 3. und 4. Oktober

Am Samstag, 3., und Sonntag, 4. Oktober, ist es wieder so weit: knapp 30 Aussteller aus allen Himmelsrichtungen finden sich am Wochenende auf dem schönen Rosenheimer Ludwigsplatz ein, um ihre hochwertigen Töpferwaren anzubieten.

Qualität, Professionalität und Einzigartigkeit sind hier die Kriterien, an denen die Bewerber für einen Standplatz gemessen werden. Unpersönliche Massenware findet keinen Platz auf dem Töpfermarkt. Das Angebot reicht von Gebrauchskeramik für den täglichen Einsatz bis zu modernen Arbeiten, Schmuck aus Ton, feines Porzellan, Raku und Gartenobjekten. Gerne kommen die Töpfer mit ihren Besuchern ins Gespräch über ihre Arbeit und die exklusiven Produkte, die allesamt in deren eigenen Werkstätten hergestellt werden. Neben den Töpferwerkstätten sind in diesem Jahr auch einige kunsthandwerkliche Werkstätten vertreten. Andreas Eichkorn, der seine Kunden mit edlen Nougat-Kreationen in vielen Varianten verwöhnen möchte ist wieder mit von der Partie. Neu in diesem Jahr: Kleine und große Künstler können im Kindertöpferzelt kreativ werden.
Der Markt findet bei freiem Eintritt am 3. und 4. Oktober von 10 bis 18 Uhr statt.

„Rama dama“: Alles neu bei Intersport in Rosenheim

Umbauarbeiten im Traditionshaus in vollem Gange

Wer zurzeit am alteingesessenen Sporthaus „Intersport Ankirchner“ in der Rosenheimer Fußgängerzone, Münchener Straße 9, vorbeikommt, der könnte leicht erschrecken.

Denn in den letzten Wochen hätte man meinen können, das schöne Eckgebäude wird abgerissen. Doch weit gefehlt. Das etwas in die Jahre gekommene Gebäude wird derzeit komplett renoviert, um unter dem neuen Namen „Intersport Siebzehnrübl“ am 21. Oktober neu zu eröffnen.

Bei der Renovierung wird in die Vollen gegangen: So gut wie alles wird neu gemacht. Freuen können sich die Kunden auf ein ganz neues Erscheinungsbild, durch den radikalen Umbau entfällt die Passage, die frei gewordene Fläche wird das Ladenlokal vergrößern. Ebenso macht die Entfernung etlicher Wände das Geschäft übersichtlicher, heller und freundlicher. Eine neue Treppe und ein neuer Aufzug sorgen für verbesserten Komfort, auch werden sämliche Böden inklusiv des Estrichs entfernt und komplett erneuert. Zusammen mit der gänzlich neuen Ladeneinrichtung, der energiesparenden Beleuchtung, und der modernen Ausstattung erwartet die Kunden so ein ganz neues Einkaufserlebnis. Besonders angenehm im Sommer: die neue Klimanlage mit Belüftung.
Auf über 1000 Quadratmetern, verteilt auf drei Etagen heißt dass neue Motto von Intersport Siebzehnrübl in Rosenheim: „Entdecke deinen Sport“!

Für den Kunden nicht sichtbar, aber ebenso wichtig ist die komplett erneuerte Hauselektrik. Bei solch aufwendigen Arbeiten kommt natürlich einiges an Investition zusammen. Von den Gesamtkosten in Höhe von etwas 1,2 Millionen Euro trägt der Hauseigentümer einen Anteil von etwa 500 000 Euro, die restlichen 700 000 Euro werden vom Geschäftsinhaber übernommen.
Über die tollen Angebote zur Neueröffnung als Intersport Siebzehnrübl werden wir Sie im echo rechtzeitig informieren.

Happing bekommt wieder einen Vollsortimenter

Treffen der Initiative ,,Lebenswertes Happing“ und Standpunkt der Stadtverwaltung

Über 150 Rosenheimer Bürger konnte Markus Dick, Vorsitzender der Initiative ,,Lebenswertes Happing“ im Saal des Bürgerhauses begrüßen. Damit sei der Beweis erbracht, dass das Thema „Stärkung des Ortsmittelpunktes durch Wiedereröffnung eines Lebensmittelgeschäftes in den Räumen des ehemaligen Edeka-Marktes“ auf großes Interesse der treffe.

Der Vorsitzende des Eigenheimervereins Happing, Klaus Hohmann, erläuterte die Absichten des Investors. Ohne Rücksicht auf Umwelt, Anwohner und Verkehr wolle der Investor diese Grünfläche zubetonieren. Die Lösung des Verkehrsproblems sei bis heute weder annehmbar noch akzeptabel gelöst. Wenn nicht eine deutliche Reduzierung der Nutzfläche auf 10 000 Quadratmetern erfolge, sei ein Verkehrsinfarkt in diesem Bereich unausweichlich.

,,Unser Einsatz, in den Räumen des ehemaligen Edeka-Marktes an der Ecke Happinger-/Traberhofstraße wieder ein Lebensmittelgeschäft anzusiedeln und damit den Ortsmittelpunkt zu beleben, war erfolgreich“, konnte Hermann Biehler verkünden. Sehr zur Freude der Anwesenden erklärte sich der Eigentümer zwischenzeitlich bereit, in Eigenregie den „Vollsortimenter“ nach umfassender Renovierung wieder zu eröffnen. ,,Wir brauchen jetzt keine Genossenschaft zu bilden, sondern können nur hoffen, dass viele Kunden den Lebensmittelmarkt nach Eröffnung zum Einkauf aufsuchen“, schloss Biehler seine Ausführungen.

Die berechtigte Forderung des Eigentümers des Lebensmittelgeschäfts, auf dem Areal der BayWa-Wiese dauerhaft eine Nutzung durch Lebensmittel-Vollsortimenter auszuschließen, sei im Rahmen des „Bestandsschutzes“ in das Genehmigungsverfahren aufzunehmen. Ziel der Initiative sei es, dass auch in Zukunft Happing lebenswert bleibe und nicht in Lärm und Schmutz ersticke, so Markus Dick.

In diesem Ziel, sind sich wohl alle Beteiligten einig, bestätigte Baudezernent Helmut Cybulska auf Nachfrage unserer Redaktion. Er erläuterte: Mit der künftigen Entwicklung der BayWa-Wiese wolle die Stadt positive Entwicklungsimpulse für den Stadtteil setzen. Es werde ein verzerrtes Bild der Planungen wiedergegeben, wenn sie dargestellt werden als die „Umsetzung von Investorenwünschen“. Der mögliche Umzug der Aldi-Filiale von der Kufsteiner Straße auf die BayWa-Wiese sei von Politik und Verwaltung gemeinsam ins Spiel gebracht worden, um zum einen die kritische Verkehrssituation in der Kufsteiner Straße zu verbessern, zum anderen diese Einkaufsmöglichkeit auf Dauer für das südliche Stadtgebiet zu erhalten. Helmut Cybulska: ,,Eine ausreichende Leistungsfähigkeit der Happinger Straße wurde bereits rechnerisch von unabhängigen Verkehrsgutachtern bestätigt. Die Behauptung, diese Ergebnisse könnten in irgendeiner Weise im Interesse der Investoren oder der Stadt manipuliert worden sein, weise ich entschieden zurück. Ich werde das bei der Behandlung des Themas in der November-Sitzung des Verkehrsausschusses nochmals deutlich zum Ausdruck bringen.“

Zwei weitere Stadtentwicklungsaspekte seien von grundlegender Bedeutung: Während von früheren Investoren der Erhalt des öffentlichen Grünzuges am Rande der bestehenden Bebauung von der Happinger Straße bis hin zum Pfarrzentrum als nicht umsetzbar zurückgewiesen wurde, habe sich der jetzt tätige Investor ohne Einschränkung dazu bereit erklärt, rund ein Viertel der Gesamtfläche für die Entwicklung und dauerhafte Sicherung dieses Grüngürtels bereit zu stellen. Mit einer städtebaulich geschickten Bebauung in angemessener Höhe könne zudem der Verkehrslärm von der Kufsteiner Straße wirksam von den angrenzenden bestehenden Wohnquartieren abgeschirmt werden. Zusammenfassend überwiegen für Helmut Cybulska die positiven Impulse einer künftigen Entwicklung der BayWa-Wiese, die mit der „Stärkung des Ortsmittelpunktes“ gut in Einklang gebracht werden können.

Viele Schnäppchen und Raritäten

Flohmarkt der Wasserwacht Rosenheim

Rosenheim. Zum 38. Mal findet am kommenden Sonntag, 4. Oktober, der Flohmarkt der Wasserwachtortsgruppe Rosenheim auf der Loretowiese statt. Angeboten werden wieder jede Menge Schnäppchen und Raritäten.

Private Händler können ab Mitternacht ihre Stände aufbauen, offizieller Beginn ist 6 Uhr morgens. Für das leibliche Wohl sorgt die Wasserwacht. Dauerparker und Nachtschwärmer werden gebeten, die Parkfläche auf der Loretowiese bis spätestens Samstagabend frei zu machen, da die Fläche dringend für die Veranstaltung benötigt wird. Die Wasserwachtortsgruppe Rosenheim bittet um Verständnis.

Rosenheim im Lichterglanz

Rosige Zeiten in der Rosenheimer City am Freitag, 2. Oktober, 18 bis 23 Uhr

Zu den beliebtesten Veranstaltungen im Oktober gehört „Rosige Zeiten in der City“ – wenn das City-Management und zahlreiche Partner zu den Rosenheimer Lichtern, Kulturveranstaltungen und zum Night-Shopping einladen.

Auch in 2015 gibt es den Zaubergarten im Salingarten mit den bunten und zahlreichen Lichtinstallationen, die inzwischen zu den meist fotografierten Motiven der Innenstadt zählen. Die Rosenheimer Stadtwerke ermöglichen auch in diesem Jahr, dass sich der Salingarten in einen Zaubergarten verwandelt und jährlich wechseln dort die Formen und Anordnungen. Lassen Sie sich verzaubern von dieser ganz besonderen Stimmung.

Die Modestadt Rosenheim präsentiert ihre Angebotsvielfalt wieder mit zwei professionellen Open-Air-Modenschauen am Max-Josefs-Platz (18.30 und 21 Uhr). Vor und zwischen den Shows gibt es ein Dance- und Fashion-Zwischenprogramm. Außerdem setzen Moving-Heads die prächtigen Fassaden in besonderes Licht.

Die Interessengemeinschaft Salinplatz konnte erneut den Lichtkünstler Urs Hasler gewinnen. Der Magische Salinplatz schließt sich thematisch der Ausstellung des Lokschuppens an und lässt den Regenwald an den Fassaden emporwachsen – eine faszinierende Foto-Show auf den Häuserfronten, untermalt mit entsprechender Geräuschkulisse.

Durch weitere Partner wird die große Lichtinstallation am Ludwigsplatz und die Beleuchtung der St.-Nikolaus-Kirche ermöglicht. St. Nikolaus leuchtet – die Stadtpfarrkirche wird außen und innen illuminiert. Es finden außerdem zwei Orgel-Konzerte, begleitet vom Kammerchor, jeweils 30 Minuten, um 20 und 22 Uhr statt.

Kultur

Im Lokschuppen gibt es eine Taschenlampenführung bei der großen Regenwald-Ausstellung. Tauchen Sie ein in den Regenwald, entdecken, spüren, hören und fühlen Sie diesen. Um 18.40 Uhr beginnt die Führung. Sie dauert etwa 60 Minuten. Tickets sind am Ausstellungsbüro, an den Kassen oder auch online unter www.lokschuppen.de erhältlich, die Eintrittspreise sind dort ersichtlich.

„Nachts im Museum“ – auch die Ausstellung „Vom Römergrab zum Nierentisch“ im Städtischen Museum im Mittertor kann zu ungewöhnlichen Zeiten besichtigt werden, nämlich von 17 bis 22 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Licht & Musik heißt es am Ludwigsplatz/Grüner Markt, wenn ab 19.30 Uhr „Club-Society“ auf Einladung engagierter Nachbarn dort ihre Soul-Jazz Klänge ertönen lässt.

Auch im Esbaumviertel wird von der dortigen Gemeinschaft Musikalisches und Kulinarisches, unter anderem mit „MiaSan4“ geboten.
Und von 18 bis 23 Uhr öffnen mehr als 100 Geschäfte in der Innenstadt für die Besucher und Kunden, wenn es heißt: „Rosenheim schenkt Ihnen Zeit“.

Das alles, bis auf die Ausstellung im Lokschuppen, ist ohne Eintritt. Das detaillierte Programmheft finden Sie unter www. ro-city.de. re

Zufrieden mit Citylauf

Mit den vielen Teilnehmern nach einem Jahr Zwangspause beim Rosenheimer Citylauf und dem großen Zuschauerzuspruch kann die Abteilungsleiterin der Leichtathletik vom Sportbund DJK Rosenheim, Petra Kiefl, voll zufrieden sein. Rund 400 Teilnehmer liefen bei schönem Wetter, aber auch teils starkem Gegenwind, bei dem fünf Kilometer langem Hobbylauf mit. Citylauf-Siegerin wurde Katka Vom Dorp, PTSV Rosenheim, die auch die Rosenheimer Stadtmeisterschaft im Langstreckenlauf für sich entschied. Citylauf-Sieger ist Georg Eicher und Stadtmeister Markus Kempf, Bader Mainzl Tri Team 1860 Rosenheim. Foto: Goike

Festliche Erntedankkonzerte

Zwei feierliche Erntedankkonzerte finden am Sonntag, 11. Oktober, um 16 und 19 Uhr in der St. Georgs Kirche in Eggstätt statt. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach, Josef Haydn und Volkslieder und Weisen stehen auf dem Programm des Erntedankkonzertes. Florian Sonnleitner leitet das Kammerorchester Rimsting. Unter anderem werden Werke von Mozart, Johann Sebastian Bach und Josef Haydn zu hören sein. An der Orgel spielt Hubert Huber, ehemaliger Domorganist von Freising.
Zwischen den Orchesterwerken sind Lieder zu den Jahreszeiten vom Lindmair Dreigesang und festliche Weisen der Chiemseer Musikanten zu hören. Andreas Estner, Sprecher beim Bayerischen Rundfunk moderiert die Konzerte.
Karten für die beiden Konzerte sind im Vorverkauf erhältlich beim Verkehrsamt Rimsting (0 80 51/68 76 21).

Breites Spektrum an Hilfen

Caritas lud zum Pressegespräch über Flüchtlings-Situation

Die Flüchtlingswelle ist in aller Munde. Weltweit diskutieren Politiker, wie man damit umgehen soll. Erwin Lehmann, Kreisgeschäftsführer der Caritas-Zentren in Stadt und Landkreis Rosenheim ist überzeugt, dass sich die Welle der Flüchtlinge nicht eindämmen lässt. „Das gleicht dem Versuch einen Tsunami zu kanalisieren“, sagte er bei einem Pressegespräch, bei dem Caritas-Verantwortliche ein breites Spektrum an Hilfen vorstellte.

Seit Januar dieses Jahres haben sich die Zahlen der Aufgriffe durch die Bundespolizei Rosenheim mehr als verzehnfacht. „Im August lagen sie bei rund 10 000 Menschen“ informierte Lehmann. Durch die Verlagerung der Kontrollaktivitäten habe sich zwar der Schwerpunkt nun etwas mehr weg von Rosenheim hin nach Freilassing verlagert. Dennoch sei Rosenheim nach wie vor einer der Hauptbrennpunkte.

Aktuell stellt die Stadt Rosenheim rund 1000 Plätze, sozusagen als „Puffer“ zwischen den Aufgriff der Bundespolizei und Zuweisung zu einer Erstaufnahmeeinrichtung zur Verfügung.Turnhallen in Bad Aibling, Prien und Raubling fungieren als Erstaufnahmeeinrichtung. In Feldkirchen-Westerham und Wasserburg sind weitere in Planung.

Wöchentlich werden derzeit rund 100 Flüchtlinge aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in Stadt und Landkreis Rosenheim zugewiesen. Dort bleiben sie für die Zeit des Anerkennungsverfahrens untergebracht. Zunehmend ist auch die Zahl der Flüchtlinge mit Bleiberecht.
Diese Situation stellt Kommunen, Behörden und Wohlfahrtsverbände vor eine enorme Herausforderung. Die Caritas stemmt derzeit mit über 60 Prozent der bestehenden Kapazitäten den größten Teil der Asylsozialberatung, die in Kooperation mit dem Diakonischen Werk und dem Bayerischen Roten Kreuz in der Region sichergestellt wird. „Zur Finanzierung setzen wir einen gehörigen Anteil an kirchlichen Eigenmitteln ein“, informierte der Caritas-Kreisgeschäftsführer.
Verstärkte
Diskussion
Die Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen der Integration in der Gesellschaft verstärke sich. Lehmann begrüßt diese Entwicklung: „Das zeigt, dass sich die Bürgerschaft mit diesem Thema auseinandersetzt.“

Das Spektrum an Hilfs- und Unterstützungsangeboten ist breit. Melanie Bumberger und Ehrenamtskoordinator Lothar Thaler gaben bei dem Pressegespräch im Caritas-Zentrum Rosenheim in der Reichenbachstraße einen Überblick über ihre Aufgaben und das Miteinander mit den Flüchtlingen. Melanie Bumberger empfindet den Umgang mit den Menschen aus verschiedensten Kulturen als „sehr bereichernd“. Lothar Thaler freute sich über die große Willkommenskultur in der Bevölkerung. Doch auch Ehrenamtliche würden oft an ihre Grenzen stoßen, unter anderem gestalte sich die Kommunikation mit Behörden manchmal schwierig. Für Thaler steht fest: „Ehrenamt muss Freude bereiten, sonst ist ein Ende schnell absehbar.“

Einsicht in Zahlen und Fakten lieferte Claudia Huber, Fachdienstleiterin Soziale Stadt. Von den derzeit 2024 Asylsuchenden werden rund 1000 in fünf von 16 Unterkünften in der Stadt und in 52 von 111 Unterkünften im Landkreis von Asylsozialberatern der Caritas betreut. Für diese Aufgabe stehen drei Vollzeit- und zwei Teilzeitmitarbeiter zur Verfügung. Ab 1. Oktober wird auf sechs Vollzeitstellen, zwei Teilzeitmitarbeiter und ein Bundesfreiwilligendienstler mit 25 Stunden aufgestockt.

Erwin Lehmann ist sich sicher. „Der Einsatz wird sich lohnen“. Im Hinblick auf die demografische Situation gäbe es durchaus eine beträchtliche Chance, dass durch eine möglichst breite und weitgehende Integration der Flüchtlinge, die Gesellschaft insgesamt profitieren könnte. wu

Keine leichte Kost

„Magic Afternoon“ eröffnet Theatersaison im TAM-Ost

Mit dem Stück „ Magic Afternoon“ des Grazer Schriftstellers Wolfgang Bauer unter der Regie von Hermann Kunz eröffnete das TAM-Ost in Rosenheim die neue Theatersaison und bietet damit den Besuchern keine leichte Kost.

Florian Fuchs in der Rolle des Möchtegern-Literaten Charlie und Jutta Schmidt als seine von allem angeödete Freundin Birgit bringen ebenso wie Serafin Schumann als Joe und Katharina Bacher als dessen Freundin Monika diese abgeschlafften Typen anschaulich zur Geltung, gesprochen wird mehr oder weniger stark in österreichischer Klangfärbung, Bauer schrieb sein Stück in Grazer Dialekt.
Eine rote Schlafcouch ist der hauptsächliche „Spielplatz“ der Akteure. Rechts hat ein kleiner Tisch mit einem Laptop eine eher nebensächliche Funktion, da Charlie jegliche Inspiration für Texte fehlt. Alkoholkonsum schürt Überdruss und Aggressivität. Wenn Charlie oder Birgit Platten von den Beatles, Rolling Stones oder James Brown auflegen, entsteht dabei letztendlich ebenso wenig Aufschwung im faden Nachmittag, wie durch den Besuch von Joe und Monika. Aus Langeweile erwächst Frustration, aus Sexgeplänkel Gewalt und Joe bricht Monika das Nasenbein. Nicht einmal dieser brutale Akt bringt die jungen Männer zum Bewusstsein. Mit Joints wollen sie der Leere ihres Lebens entfliehen. Obwohl Charlie Birgit mit immer rüderer Sprache beleidigt, ist sie nicht fähig, sich von ihm zu trennen. Die Atmosphäre in diesem Kammerspiel heizt sich mehr und mehr auf. Birgit fühlt sich bedroht, die Burschen drehen durch im Haschrauch und wollen Birgit „fertig machen“. Bei der Abwehr von Joes Übergriff auf sie ersticht sie ihn. Zurück bleibt ein hilfloser Charlie.

„Magic Afternoon“, geschrieben von Wolfgang Bauer 1967, veranschaulicht das Aufbegehren der Jugend gegen den Leistungsdruck einer biederen Gesellschaftsordnung. Doch Untätigkeit und fehlender Handlungswille bringen keinerlei Befriedigung, sondern nur große Langeweile. Hermann Kunz erlaubt in seiner Inszenierung auch den Bezug zum Jetzt und setzt mit Laptop und Smartphon aktuelle Zeichen. Vor allem Jutta Schmidt als Birgit, aber auch Florian Fuchs als großspuriger Charlie überzeugen in glaubwürdiger Umsetzung ihrer Rollen. Ohne Bindung an die Außenwelt, ohne Arbeit, ohne Familie sind alle vier Figuren zurückgeworfen auf sich selbst mit fatalen Folgen.

Vulgäre Sprache, Grobheiten, Blödelei statt Selbstreflexion, Sexspielchen die brutal ausarten, Alkohol und Haschisch prägen das Stück, das gelungen ist in Regie und dem Spiel der Darsteller.

Weitere Aufführungen: 2., 3., 9., 10. Oktober jeweils um 20 Uhr, 11. Oktober um 17 Uhr, 16., 17., 23., 24. Oktober jeweils um 20 Uhr. Jacobi

„Attwenger“ in Traunstein

Ein außergewöhnlicher Abend erwartet die Besucher Anfang Oktober in der Festung in Traunstein. Österreichs erstaunlichstes Musik-Duo Attwenger feiert zu seinem 25-jährigen Bühnenjubiläumsjahr mit den Konzertgästen und der neuen Scheibe „Spot“ und ist am Freitag, 2. Oktober, um 21 Uhr im Café-Lounge bei der Festung zu Gast.
Karten gibt es an der Abendkasse.

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