Treffen der Initiative ,,Lebenswertes Happing“ und Standpunkt der Stadtverwaltung
Über 150 Rosenheimer Bürger konnte Markus Dick, Vorsitzender der Initiative ,,Lebenswertes Happing“ im Saal des Bürgerhauses begrüßen. Damit sei der Beweis erbracht, dass das Thema „Stärkung des Ortsmittelpunktes durch Wiedereröffnung eines Lebensmittelgeschäftes in den Räumen des ehemaligen Edeka-Marktes“ auf großes Interesse der treffe.
Der Vorsitzende des Eigenheimervereins Happing, Klaus Hohmann, erläuterte die Absichten des Investors. Ohne Rücksicht auf Umwelt, Anwohner und Verkehr wolle der Investor diese Grünfläche zubetonieren. Die Lösung des Verkehrsproblems sei bis heute weder annehmbar noch akzeptabel gelöst. Wenn nicht eine deutliche Reduzierung der Nutzfläche auf 10 000 Quadratmetern erfolge, sei ein Verkehrsinfarkt in diesem Bereich unausweichlich.
,,Unser Einsatz, in den Räumen des ehemaligen Edeka-Marktes an der Ecke Happinger-/Traberhofstraße wieder ein Lebensmittelgeschäft anzusiedeln und damit den Ortsmittelpunkt zu beleben, war erfolgreich“, konnte Hermann Biehler verkünden. Sehr zur Freude der Anwesenden erklärte sich der Eigentümer zwischenzeitlich bereit, in Eigenregie den „Vollsortimenter“ nach umfassender Renovierung wieder zu eröffnen. ,,Wir brauchen jetzt keine Genossenschaft zu bilden, sondern können nur hoffen, dass viele Kunden den Lebensmittelmarkt nach Eröffnung zum Einkauf aufsuchen“, schloss Biehler seine Ausführungen.
Die berechtigte Forderung des Eigentümers des Lebensmittelgeschäfts, auf dem Areal der BayWa-Wiese dauerhaft eine Nutzung durch Lebensmittel-Vollsortimenter auszuschließen, sei im Rahmen des „Bestandsschutzes“ in das Genehmigungsverfahren aufzunehmen. Ziel der Initiative sei es, dass auch in Zukunft Happing lebenswert bleibe und nicht in Lärm und Schmutz ersticke, so Markus Dick.
In diesem Ziel, sind sich wohl alle Beteiligten einig, bestätigte Baudezernent Helmut Cybulska auf Nachfrage unserer Redaktion. Er erläuterte: Mit der künftigen Entwicklung der BayWa-Wiese wolle die Stadt positive Entwicklungsimpulse für den Stadtteil setzen. Es werde ein verzerrtes Bild der Planungen wiedergegeben, wenn sie dargestellt werden als die „Umsetzung von Investorenwünschen“. Der mögliche Umzug der Aldi-Filiale von der Kufsteiner Straße auf die BayWa-Wiese sei von Politik und Verwaltung gemeinsam ins Spiel gebracht worden, um zum einen die kritische Verkehrssituation in der Kufsteiner Straße zu verbessern, zum anderen diese Einkaufsmöglichkeit auf Dauer für das südliche Stadtgebiet zu erhalten. Helmut Cybulska: ,,Eine ausreichende Leistungsfähigkeit der Happinger Straße wurde bereits rechnerisch von unabhängigen Verkehrsgutachtern bestätigt. Die Behauptung, diese Ergebnisse könnten in irgendeiner Weise im Interesse der Investoren oder der Stadt manipuliert worden sein, weise ich entschieden zurück. Ich werde das bei der Behandlung des Themas in der November-Sitzung des Verkehrsausschusses nochmals deutlich zum Ausdruck bringen.“
Zwei weitere Stadtentwicklungsaspekte seien von grundlegender Bedeutung: Während von früheren Investoren der Erhalt des öffentlichen Grünzuges am Rande der bestehenden Bebauung von der Happinger Straße bis hin zum Pfarrzentrum als nicht umsetzbar zurückgewiesen wurde, habe sich der jetzt tätige Investor ohne Einschränkung dazu bereit erklärt, rund ein Viertel der Gesamtfläche für die Entwicklung und dauerhafte Sicherung dieses Grüngürtels bereit zu stellen. Mit einer städtebaulich geschickten Bebauung in angemessener Höhe könne zudem der Verkehrslärm von der Kufsteiner Straße wirksam von den angrenzenden bestehenden Wohnquartieren abgeschirmt werden. Zusammenfassend überwiegen für Helmut Cybulska die positiven Impulse einer künftigen Entwicklung der BayWa-Wiese, die mit der „Stärkung des Ortsmittelpunktes“ gut in Einklang gebracht werden können.