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Zirkus macht stark fürs Leben!
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Zirkus macht stark fürs Leben!

Grundschulprojekt der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen

Schulveranstaltungen, die wirklich allen Spaß machen, dürften eher rar gesät sein. Den Verantwortlichen der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen dürfte solch ein seltener Wurf nun gelungen sein.

Mit dem Projekt „Zirkus macht Kinder stark für‘s Leben“ ist für eine Woche ein ganzer Zirkus auf das Schulgelände gezogen. An je zwei Stunden pro Schultag wurde der Unterricht für die Grundschüler vom Klassenzimmer in die Zirkusmanege verlegt. Unter Anleitung des Personals vom „Circus Boldini“ werden die ersten Schritte in der Jonglage, der Akrobatik und dem Seiltanz unternommen, die komische Seite kommt mit der Einübung einer Clownsnummer nicht zu kurz. „Nebenbei“ gibt es noch eine Menge über Zirkusgeschichte und Tiere zu erfahren, vermittelt von den pädagogisch ausgebildeten Mitarbeitern. Mit Feuereifer sind die Kleinen dabei, schließlich steht als krönender Abschluss der Auftritt bei einer Sondervorstellung bevor.

Während die Kinder gemeinsam mit großem Eifer bei der Sache sind, haben die Erwachsenen natürlich auch andere Ziele im Hinterkopf. Dass der Zirkus Kinder seit jeher fasziniert, ist der Aufhänger für ein erlebnisorientiertes pädagogisches Konzept, in dem die Förderung von Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist und Selbstwertgefühl im Vordergrund stehen. Das Besondere: Kernkompetenzen werden ungezwungen, ohne mit dem pädagogischen Vorschlaghammer zu arbeiten, vermittelt.

Positive Entwicklungen fallen auch den Lehrern auf, die mit der Aufsicht über die enthusiastischen Jungakrobaten viel zu tun haben. Lehrerin Caren Pape freut sich zum Beispiel über die Aufmerkamkeit für die Kinder, die sonst nicht so im Rampenlicht stehen. Das Lob und das Erstaunen der Eltern über die Leistungen des Nachwuchses tun den Kinden gut, findet sie und teilt diese Erfahrung mit den Kollegen. Verborgene Talente sind da zu entdecken, meint auch Nina Frank, die pädagogisch speziell geschulte Managerin des „Familienzirkus“ Boldini, den sie mit ihrem Mann Philipp leitet. Für sie ist wichtig zu betonen, dass ihr Zirkus sehr viel Erfahrung mit solchen Projekten hat und dass ein durchdachtes Konzept dahintersteht. Über allem steht aber der Spaß für Kinder, Zirkusmitarbeiter und Lehrkräfte. Nicht so spaßig wäre es allerdings für die Zirkustiere, in die Übungen und die Vorstellung miteinbezogen zu werden. Sie sind feste Betreuer und Trainer gewohnt, zu groß wäre der Stress einer kurzfristigen Umgewöhnung für die Tiere. Deshalb spielen sie in diesem Projekt nur eine passive Rolle, aber eine wichtige. Denn neben dem Training zieht es die Kinder natürlich magisch zu den Ställen und Ausläufen der Hunde, Zwergziegen, Lamas, Ponys, Pferde und Trampeltiere des „Circus Boldini“. Sie werden ausgiebig betrachtet und genießen die vielen Streicheleinheiten.
Konrektor Hans Peter Hofmeister freut sich, den Schülern und Schülerinnen positive Erfahrungen vermitteln zu können. Wichtig ist, Freude und Glück durch Erlebtes nahezubringen. Neben einem täglichen Grundbetrag, für den die Eltern aufkommen, wurde das Projekt durch etliche Sponsoren unterstützt und ermöglicht, so vom Lionsclub Rosenheim, der Herbert A. Rothmayer-Stiftung, der Raiffeisenbank Schloßberg und der Sparkasse Haidholzen.  nu

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