„Kulturelle Bildung“ in allen Rosenheimer Stadtteilen ein Erfolg
„Kulturelle Bildung“ ist vor sechs Jahren in Rosenheim gestartet, um alle Kinder, Jugendlichen und Familien in den Stadtteilen durch kostenfreie Bildungsprojekte beste Chancen auf eine gute Lebensqualität zu ermöglichen. In Bürgerhäusern, Schulen, Sportvereinen, auf Straßen und Vorplätzen, in Kindergärten und -horten, Moscheen und auf Bolzplätzen finden verschiedenste Projekte großen Zuspruch bei den angesprochenen Familien. Weit mehr als 100 Lern-, Sprach-, Kunst-, Sport- und andere Bildungsprojekte konnten stattfinden.
„Kulturelle Bildung“ wurde 2008 durch eine Initiative von Stadträten, Vertretern aus Institutionen und Projektdurchführenden im Bereich Bildung, Kunst und Kultur gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Rosenheim und der Sozialen Stadt initiiert. Inzwischen ist es ein gemeinschaftliches Stadtteilentwicklungsprojekt des Kulturamtes und der Sozialen Stadt.
Rosenheim ist eine familienfreundliche, attraktive Mittelstadt in einer wirtschaftlich starken Region. Deshalb ist Rosenheim das Ziel für Einwanderer aus allen Teilen Europas. Die Stadtteile Soziale Stadt, die günstigen Wohnraum bieten sind Einwandererquartiere. Eine gute Lebensqualität im Stadtteil ermöglicht den Familien eine Teilhabe an der Stadtgesellschaft, letztendlich einen sozialen Aufstieg und verhindert die soziale Ausgrenzung.
Beraten und beschlossen werden die Projekte von den Begleitausschüssen Nord, Ost und West. Oft decken die Projekte schnell und unbürokratisch einen konkreten Bedarf ab. So konnten über Jahre viele Kinder in den Grundschulen dank dem Programm Schwimmen lernen.
2014 konnten bisher 16 Projekte gestartet werden. Für die Mittelschule am Luitpoldpark organisierte der Elternbeirat unter Leitung von Martin Löwe zwei Sprachkurse und einen Theaterworkshop. Mit den Sprachkursen konnte Schülerinnen und Schülern, die gar nicht oder kaum die deutsche Sprache beherrschten schnell, unbürokratisch und kostengünstig geholfen werden.
Unter Leitung von Lehrerin Marianne Eckardt haben die Kinder aus Spanien, Griechenland, Bosnien, Rumänien, Thailand, Bulgarien, Portugal, Weißrussland und Kroatien gute sprachliche Fortschritte gemacht.
Ein besonderer Erfolg wurde der Theaterworkshop unter Leitung von Tanja Schoeler, der Anfang März startete und vom Begleitausschuss Nord genehmigt worden war. Die jüngeren Schülerinnen erarbeiteten das Musical „Timetown“, die älteren Schülerinnen entwickelten mit Tanja Schoeler ein Stück zum Thema Toleranz, Vorurteile und Zugehörigkeit. Sechs Mädchen, Bleona, Azra, Nadine, Laura, Nensi und Jessica, streben inzwischen eine Schauspielkarriere an und haben ihre Theatergruppe die „Black Diamonds“ genannt. Beide Gruppen konnten auf verschiedenen Veranstaltungen bereits unter viel Beifall auftreten und sind sehr stolz auf ihren Erfolg. „Mein Idol ist Katy Perry“, so Ardessa aus der 5. Klasse. „Einmal mit ihr auf der Bühne stehen ist mein absoluter Traum, durch die Theater AG bin ich meinem Traum ein Stück näher.“ Laetizia, ebenfalls aus der 5. Klasse der Mittelschule, freut sich die ganze Woche auf die Theater AG: „Mir macht das Theater einfach Freude“, so Laetizia.
Weitere Projekte, die der Begleitausschuss Nord auf den Weg brachte, sind ein Fitnessprojekte „Bodycheck“ vom Jugendtreff Loniko, eine Kreativwerkstatt für die Kinder in der Bogensiedlung, ein Theaterprojekt an der Grundschule Prinzregentenstraße und eine Lernunterstützung der Schüler im Bürgerhaus Miteinander unter Leitung von Özlem Zenker.
Der Begleitausschuss Ost genehmigte einen Sprachkursus für Asylbewerber, die Rapfabrik vom Stadtjugendring in Happing, eine Ferienfreizeit vom Kinderhort Jonathan und die Kulturveranstaltungsreihe mit dem umfangreichen Ferienprogramm „Ois isi“ vom Stadtteilverein Happing e.V..
Ein besonders schönes Projekt, das Gelder vom Begleitausschuss West zugesagt bekam, ist das schulübergreifende Theaterprojekt von Sebastian Kießer. Der Abiturient hat es geschafft, Schülerinnen und Schüler aus sechs Rosenheimer Schulen für die Proben und die Aufführung von Shakespeares „Viel Lärm um nichts“auf die Bühne zu bringen.
Im Westen konnten sich die Mädchen aus dem Jugendtreff energy im Stadtteil Endorfer Au im Bürgerhaus E-Werk-Stüberl ein Mädchenzimmer einrichten. Die Volksschule Fürstätt organisierte einen Kursus für Kinder, die in die höheren Schulen wechseln wollen und Startklar Jugendhilfe organisiert Kulturveranstaltungen für Familien „Bühne frei!“ im Familienzentrum Finsterwalderstraße und dem Bürgerhaus E-Werk-Stüberl. Ebenfalls aus dem Programm werden die offenen Fußballtrainings mit Flüchtlingen der Freien Turnerschaft unterstützt.
Kulturamtsleiter Robert Berberich zeigte sich insgesamt zufrieden über die Arbeit der Begleitausschüsse: „Ganz tolle Projekte“, zog er Bilanz.
Mehr Informationen über Telefon 0 80 31/2 32 13 58 und www.sozialestadt-rosenheim.de.